Noch keine heiße Spur hat das Polizeipräsidium Oberfranken im Fall des Mannes, der am 28. August die Spielothek "Novolino" in Kulmbach überfiel. Wie Pressesprecher Alexander Czech sagte, konnten die Ermittler aus den Hinweisen aus der Bevölkerung noch keine konkreten Anhaltspunkte auf die Identität des Mannes gewinnen.
Der Täter hatte die Spielothek in der Albert-Ruckdeschel-Straße um 6 Uhr betreten, eine Angestellte mit dem Messer bedroht und sie zur Herausgabe von rund 2000 Euro in bar gezwungen. Eine Belohnung wurde bislang nicht ausgelobt.
Die Polizei werte derzeit noch Aufnahmen aus, die die Überwachungskamera in der Spielothek gemacht hat. Vielleicht, so Czech, zeigen die Bilder auch Details vom Schriftzug auf dem Sweatshirt, das der Räuber bei seiner Tat trug.
Der Räuber wird wie folgt beschrieben: geschätzte 165 Zentimeter groß, sportliche Figur. Bekleidet war der Mann mit einer dunklen Kapuzenjacke mit hellem Schriftzug und einer hellen Jeans. Während des Überfalls trug er eine schwarze Maske. Hinweise nimmt die Kriminalpolizei Bayreuth unter der Telefonnummer 0921/5060 entgegen.
Solche Überfälle auf Spielotheken kommen in der Region relativ selten vor, erklärte Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken, Alexander Czech. "Es gibt zwar hin und wieder Überfälle, aber da sind Spielotheken kein spezielles Ziel der Täter."
Überall, wo es Kassen gibt, könne so etwas passieren. Die Öffnungszeiten der Spielotheken - manche haben fast rund um die Uhr geöffnet - spielten dabei keine Rolle.
Hinweise sind sehr wichtig
Die Erfolgsquote bei der Ermittlung der Täter ist Alexander Czech zufolge unterschiedlich. "Es kommt viel auf die Zeugenhinweise an, ob es eine gute Täterbeschreibung gibt." Vielleicht habe jemand das Fluchtfahrzeug beobachtet und vielleicht sogar das Kennzeichen notiert. Wobei Letzteres im aktuellen Fall wohl nicht in Frage kommen dürfte, da die Beamten davon ausgehen, dass der Täter am Donnerstag zu Fuß geflüchtet ist.
Schon ein Überfall 2011
Die Novolino-Spielothek war schon einmal Ziel eines Überfalls.
Im Mai 2011 hatte ein Mann ebenfalls in den Morgenstunden (8.45 Uhr) die Spielhalle aufgesucht und die Angestellte mit vorgehaltener Waffe zur Herausgabe des Bargelds gezwungen. Der Täter war damals von einer Überwachungskamera aufgenommen worden.
Der Mann war mit einem Roller vorgefahren und hatte beim Überfall einen Motorradhelm getragen. Es ist nach wie vor unklar, wer die Spielothek überfallen hat.
Es gab zwar einen Verdächtigen, der sich in dem Fall vor dem Landgericht Bayreuth wegen schwerer räuberischer Erpressung verantworten musste, aber aufgrund der dünnen Beweislage freigesprochen wurde.