"Ein überzeugender Beitrag zur Baukultur" - so beschreibt Abteilungsdirektorin Marion Resch-Heckel von der Regierung von Oberfranken den Siegerentwurf im Realisierungswettbewerb für die Talbrücke über die Bahnstrecke im Zuge der geplanten Umgehungsstraße für Untersteinach.
Nach einer über achtstündigen Sitzung kürte am Donnerstag in Bayreuth eine neunköpfige Jury diesen Entwurf der Arbeitsgemeinschaft des Bauingenieurbüros Schäpertöns und Partner sowie der Architekten Schultz-Brauns & Reinhart aus München einstimmig zum Sieger.
Die Kostenschätzung für die Realisierung des 418 Meter langen Brückenbauwerkes, an das sich eine 138 Meter langes Galeriebauwerk anschließt, belaufen sich auf 19,5 Millionen Euro.
Mehr dazu lesen Sie in der Freitagsausgabe der Bayerischen Rundschau.
1) Es ist begrüßenswert und erfreulich, dass durch die lediglich zwei Pfeiler unmittelbar im Erdboden der dortige Talgrund … immerhin mit Flora-Fauna-Habitat-Qualität … relativ geschont wird; allerdings ist aber auch an die folgenden tagtäglichen Auswirkungen von Verkehrslärm, Abgasen und Feinstaub besonders auf die Tierwelt zu erinnern; zumal das gesamte Untersteinacher Umgehungs-Bauwerk B 289 neu auch für die kommende LKW-Generation der XXL-Gigaliner ausgelegt ist.
2) Die im Hintergrund der Bild-Animation sichtbaren Untersteinacher Wohnhäuser liegen zwischen 200 und 400 Meter Luftlinie von der Talbrücke entfernt, die ihrerseits mit keinerlei aktiven Lärmschutz-Vorrichtungen versehen wird.
3) Die Kostenschätzung für die Realisierung des 418 Meter langen Brückenbauwerkes, die sich auf 19,5 Millionen Euro beläuft, ist mit Sicherheit nicht haltbar: Kopfschüttelnd und höchst verwundert denken wir hierbei nur an die vielen nicht nachvollziehbaren aktuellen Kosten-Explosionen bei den Bamberger Brückenbauten in mittlerweile fast vergleichbaren Kostenhöhen; jene sind allerdings etwa kaum halb so lang und auch nicht so breit wie die Untersteinacher Umgehungsbrücke.
Laut Panfeststellungsbeschluss vom 24. Juli 2009 wird der frühest möglich zu erwartende Fertigstellungszeitpunkt der B 289 neu für das Jahr 2020 avisiert; auch wenn der ortsansässige Bürgermeister von Ködnitz Stephan Heckel in der *Bayerischen Rundschau* vom 3..11.2010 zweck-optimistisch „zuversichtlich“ tönt:
„Uns wäre natürlich daran gelegen, dass es möglichst zeitnah umgesetzt wird.“
»Heckel hält aber auch Kontakt mit dem Verkehrsministerium in Berlin und mit Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg als örtlichen Bundestagsabgeordneten: „Unser Minister steht voll hinter dem Projekt und versucht es voranzubringen, weil er nicht nur die Wichtigkeit dieser Ost-West-Verbindung im Landkreis Kulmbach und darüber hinaus sieht, sondern auch die tagtägliche Belastung dieser Straße. Dieses Projekt ist bei Dr. zu Guttenberg ganz oben angesiedelt."
Dass Ihr Euch da mal nicht täuscht: Euer *KT* ist derzeit öfter in Afghanistan als in seinem Wahlkreis Kulmbach … und sorgt sich mehr um die militärische Sicherung von Handelswegen und Rohstoffquellen als um eine „Talbrücke im Schorgast-Tal“.
P.S.: Lässt sich der sich südöstlich an die Talbrücke anschließende LLandschafts-Einschnitt … „ein 138 Meter langes Galeriebauwerk“ … eigentlich auch als „Animation“ darstellen?
http://www.infranken.de/nachrichten/lokales/kulmbach/Umgehung-Buergermeister-ist-zuversichtlich;art312,96332