Fernweh und große Lust auf neue Herausforderungen bringen sie nach Neuseeland und wird Patisserie-Chefin in der renommierten Huka Lodge in Taupo. Zurück in Deutschland macht sie ihren Ausbilderschein und den Küchenmeister, als jüngste deutsche Absolventin und als Beste ihres Jahrgangs.
Sie ist gerade mal 23 Jahre alt, als sie Küchenchefin in der Alten Posthalterei in Zusmarshausen wird und dort mit ihrem Team den ersten Michelin-Stern erkocht.
Parallel zu dieser schwindelerregenden Küchenkarriere beweist sie sich in deutschen und internationalen Wettbewerben. Dem Sieg bei einem Berufsschulwettbewerb folgen unter anderem die Bayerische Meisterschaft und die Deutsche Meisterschaft, bei der sie sogar mit Gold auf dem Treppchen steht.
"Danach ging es dann richtig rund. Ich wurde Teil der Deutschen Jugendnationalmannschaft der Köche, mit der wir als Team in Hong Kong den 3. Platz belegten und in Stuttgart auf der Olympiade der Köche den 2. Platz." Im Einzelwettbewerb durfte sie bei der Europameisterschaft "Global Chef Challenge" kochen und konnte sich mit dem ersten Platz für die Weltmeisterschaft in Kuala Lumpur qualifizieren. Dort errang sie den 5. Platz."
Zu Kopf gestiegen sind ihr alle diese Erfolge nicht. Sandra Hofer ist eine bodenständige junge Frau, die eine sehr sympathische Souveränität ausstrahlt. Das zeigt sich auch in ihrem Kochstil. Sie orientiert sich nicht an Vorbildern, sondern entwickelt und pflegt ihre eigene Sprache. Wie der aussieht? "Sehr feminin, verspielt und farbenfroh." Dabei legt die Köchin Wert auf Regionalität und beste Qualität der Produkte. Und ihr Ehrgeiz ist ungebrochen: "Ich will noch viel erreichen - natürlich auch möglichst bald einen Stern für unser Bistro."
Chefin mit Teamgeist
Zuzutrauen ist ihr das. Und sie weiß auch, wie sie das erreichen kann: Durch die Arbeit mit einem motivierten und fähigen Team, das sie nun als Chefin führt. In dieser Rolle akzeptiert zu werden, fällt ihr nicht schwer. "Klar, das ist im ersten Moment für manchen ungewohnt, wenn die Jüngste die Ansagen macht, aber wenn die Kollegen sehen, was ich schon erreicht habe, ist das kein Thema mehr." Dass sie Wert auf kollegiales Miteinander und Spaß bei der Arbeit legt, das fördert den Teamgeist.
Ist die 25-Jährige ein Workaholic? Sandra Hofer lacht: "Ja, schon ein wenig. Aber ich tue das, was ich liebe, und dann ist das kein Stress für mich. Ich arbeite einfach gern und freue mich, wenn das gelingt, was ich mir vornehme."
Bleibt da noch Zeit für Privates? "Natürlich, ich hab ja auch mal frei." Nichts zu tun, das liegt ihr allerdings auch dann nicht. Bei passendem Wetter schwingt sie sich auf ihr Motorrad und erkundet ihre neue Heimat.