Shakespeare-Werke in 90 Minuten

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Wolfgang Krebs freut sich auf die diesjährige Spielzeit seiner Schlossfestspiele - und hofft, dass das Theater irgendwann ein neues Zuhause findet. Foto: Katharina Müller-Sanke
Wolfgang Krebs freut sich auf die diesjährige Spielzeit seiner Schlossfestspiele - und hofft, dass das Theater irgendwann ein neues Zuhause findet. Foto: Katharina Müller-Sanke

Bei den 2. Thurnauer Schlossfestspielen im August wird leichte Kost geboten - "Shakespeares sämtliche Werke ... leicht gekürzt". Künstlerischer Leiter Wolfgang Krebs hat dafür drei altbekannte Darsteller verpflichtet. Und er verrät seinen Traum von einem neuen Zuhause.

Die Thurnauer Schlossfestspiele und die kurzweiligen, amüsanten Komödien im Schlosstheater - zwei erfolgreiche Konzepte, deren Essenz in Zukunft noch enger zusammengeführt wird. Nach einem klassischen, umjubelten und mit zwölf Schauspielern sehr pompösen Auftakt mit Romeo und Julia im vergangenen Jahr will Künstlerischer Leiter Wolfgang Krebs nun mit einem ganz anderen Konzept neue Höhen erreichen. Gespielt wird ein deutlich leichterer Stoff mit deutlich kleineren Ensemble: "Shakespeares sämtliche Werke ... leicht gekürzt" .
In der einmaligen Kulisse des unteren Schlosshofs werden die drei Schauspieler Nico Jilka, Christian Johannsen und Holger Zessner alle 37 Shakespeare-Komödien und -dramen in 90 Minuten aufführen. Die drei Darsteller sind Freunden des Schlosstheaters bereits aus dem Stück "Butterbrot" bekannt. Mit Romeo und Julia, dem Sommernachtstraum, den Königsdramen, Prinz Hamlet und weiteren zeigen sie bei den 2. Thurnauer Schlossfestspielen, dass keine Liebe zu groß, kein menschlicher Abgrund zu tief, kein Tod umsonst ist und jeder Traum wahr werden kann.

"Die drei sind als Team sehr gut eingespielt", betont Intendant Wolfgang Krebs. Die englische Version des Stückes "Shakespeares sämtliche Werke ... leicht gekürzt" wird bereits seit einigen Jahren erfolgreich in London gespielt.


Premiere am 2. August

In Thurnau wird die deutsche Übersetzung gezeigt. "Das Stück ist auch für diejenigen lustig, die nicht alle Shakespeare-Stücke kennen", betont Krebs. Premiere ist am 2. August. 140 Karten gibt es für jede Aufführung, allerdings werden davon nur 65 im Vorverkauf bereitgestellt. Der Rest ist allerdings nur an der Abendkasse erhältlich.

Der Grund ist schnell geklärt. "Bei schlechtem Wetter werden wir mit dem Stück ins Torwärterhäusschen ausweichen", so Wolfgang Krebs. "Und da sind nur 65 Sitzplätze vorhanden." Bei schönem Wetter wird die Abendkasse im Schlosshof eingerichtet. Doch eine Dauerlösung für die nächsten Jahrzehnte ist dieses System sicher nicht. "Wir wollen natürlich gerne eigene Räume im Schloss beziehen", betont Wolfgang Krebs, der ein Konzept dafür bereits dem Landratsamt vorgelegt hat. Doch ob und wo das Schlosstheater im Schloss auf Dauer realisiert werden könnte, steht noch in den Sternen.


Gesamtkonzept ist notwendig

Klaus Bodenschlägel vom Landratsamt Kulmbach bestätigt: "Es muss erst noch ein Gesamtkonzept erarbeitet werden, wir müssen zum Beispiel noch genau klären, welche Räume das Institut für fränkische Landesgeschichte benötigt. Herr Krebs hat jedenfalls ein sinnvolles Anforderungsprofil vorgelegt. Das fließt nun in die Planungen ein."

Versprechen will der Experte aber noch nichts. Vorerst bleiben das Schlosstheater im Torwärterhaus und die Festspiele im unteren Schlosshof. Das zumindest hat das Landratsamt zugesagt: Dass es für die Schlossfestspiele auch in den nächsten Jahren ein Plätzchen in den alten Gemäuern geben wird.

Auch Wolfgang Krebs hat für das nächste Jahr schon feste Pläne. Dann soll Don Quichotte aufgeführt werden in einer Version, die der Bamberger Autor Paul Maar eigens verfasst hat. Auch der Gitarrist Edi Hürdler wird eingebunden.


Neue Stücke ab Oktober

Derzeit läuft noch die aktuelle Spielzeit. Im Oktober startet das Schlosstheater dann mit neuen Stücken. Gespielt werden soll die Komödie "Unsere Frauen" von Eric Assous, dem Autor, aus dessen Feder auch das gepriesene Stück "Achterbahn" stammt. Es geht um eine ermordete Frau und eine Männerfreundschaft, die auf die Probe gestellt wird.

Auch ein literarisch-musikalisches Stück zu Joachim Ringelnatz soll es im Thurnauer Schlosstheater geben. Wie beim Erich-Kästner-Abend werden hier wieder Tanja Schaller und Thomas Schimmel die zentralen Rollen spielen.

Zu guter Letzt wird "Dinner for one - wie alles begann" neu aufgelegt. Aber nun steht erst einmal das Großereignis Schlossfestspiele an, auf das sich die Fans freuen dürfen.


Schlossfestspiele

Aufführungen am 2. und 9. August jeweils um 19 Uhr; am 6., 7., 13. und 14. August jeweils um 20 Uhr. Bei schlechtem Wetter finden die Aufführungen im Torwärterhäuschen am Oberen Markt statt.

Vorverkauf Karten gibt es in der Buchhandlung Häußinger in Thurnau, an der Theaterkasse Bayreuth und bei der Bayerischen Rundschau am Kressenstein in Kulmbach. Auch Bestellungen per E-Mail unter info@schlosstheater-thurnau.de sind möglich (dann mit einer Bearbeitungsgebühr in Höhe von 1,50 Euro). Die Karten kosten 16 /12 Euro im Vorverkauf und 18 /14 Euro an der Abendkasse.