Service-Hölle mit Warteschleife

1 Min
Wer mit Großkonzernen wie der Telekom telefonieren will, kann schon mal eine Stunde in der Warteschleife hängen.Symbolbild Marc Müller/dpa
Wer mit Großkonzernen wie der Telekom telefonieren will, kann schon mal eine Stunde in der Warteschleife hängen.Symbolbild Marc Müller/dpa

Oft wird von einer Service-Wüste in Deutschland gesprochen. Nein, wir haben teilweise sogar eine Service-Hölle, wie unser Beispiel zeigt.

Im Moment sind alle Kundenberater im Gespräch - bitte warten Sie! Die Wartezeit beträgt aktuell bis zu 60 Minuten." Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser, diesen Satz hören, sind Sie in der Warteschleife des größten europäischen Telekommunikationsunternehmens. Wie ich kürzlich, als ich ein dringendes Problem gelöst haben wollte: Mit meinem Festnetztelefon konnte ich zwar anrufen, aber nicht angerufen werden.

Zum Glück hatte ich an diesem Tag Urlaub, denn wer arbeiten muss, kann diesen "Service" des Giganten, der mit dem Slogan "Erleben, was verbindet" wirbt, gar nicht in Anspruch nehmen. Wie viele Kundenberater haben die eigentlich für 500 000 Anrufe an einem Vormittag? Drei? Zehn? Die armen Mitarbeiter können ja nichts dafür, aber den Verantwortlichen dieser Firma möchte ich schon einmal ins Stammbuch schreiben, das ein solches Geschäftsgebaren nichts anderes ist als eine Frechheit.

Dennoch: Ich habe während der Wartezeit mein Handy auf Lautsprecher geschaltet und in Reichweite platziert. Nachdem ich ausgiebig gefrühstückt, die Zeitung gelesen, die Morgentoilette erledigt und die ganze Wohnung aufgeräumt hatte, meldete sich der Kundenberater tatsächlich. Nach einer Stunde und 17 Minuten!!!

Danke, liebe Telekom (uuups, jetzt hab' ich die Firma doch genannt), dass ihr noch Zeit für mich gefunden habt. Servicewüste Deutschland? Nein, Service-Hölle.

Ach ja, dieses Burggeflüster entstand übrigens auch in der Warteschleife.