Seniorenheim: Gemeinderat Neudrossenfeld ist wieder am Zug

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Auf dieser Grünfläche soll das Seniorenheim entstehen. Foto: Archiv/Horst Wunner
Auf dieser Grünfläche soll das Seniorenheim entstehen. Foto: Archiv/Horst Wunner

Die öffentliche Auslegung der Pläne ist beendet. Gegner und Befürworter halten sich die Waage, sagt Bürgermeister Hübner. Knapp zehn Stellungnahmen zu dem vieldiskutierten Bauprojekt gingen in der Verwaltung ein.

Die Frist ist abgelaufen, jetzt ist der Gemeinderat in Sachen Seniorenwohnheim wieder am Zug: Bis Ende Mai hatten die Bürger Zeit, schriftliche Stellungnahmen zum umstrittenen Bau des Heims einzureichen. So lange lagen auch die Pläne öffentlich im Rathaus aus. Ergebnis: Nicht einmal zehn Schreiben gingen bei der Verwaltung ein. "Die eine Hälfte war positiv, die andere Hälfte äußerte Bedenken wegen des Standorts", erklärte Bürgermeister Harald Hübner (CSU).

Zuvor hatte bereits eine vorgezogene Bürgerbeteiligung im Bräuwerck stattgefunden, in der rund 70 Besucher Pro und Kontra austauschten (die BR berichtete). Auch deren Argumente werden vom Gemeinderat in die Beratungen einbezogen, versicherte Hübner. Noch vor den Sommerferien würden sich die Kommunalpolitiker mit der Aufstellung des Planes befassen.

Kritik kam Hübner zufolge vor allem von den unmittelbaren Anliegern.
Die beziehe sich - wie in der vorgezogenen Bürgerbeteiligung auch schon geäußert - hauptsächlich auf die Verkehrssituation mit Zufahrt, Straßenbreite und zunehmendem Fahrzeugaufkommen.

Vorwürfe, dass sich Kritiker des Projekts in der vorgezogenen Bürgerbeteiligung im Bräuwerck nicht äußern konnten, weist der Bürgermeister zurück. "Jeder konnte sagen, was er wollte. Ich habe mehrfach um Wortmeldungen gebeten."

Die Befürworter sehen Hübner zufolge dagegen in einem Seniorenheim eine "segensreiche Einrichtung vor Ort" und begrüßen die Ansiedlung.

Was ist für die Planung relevant?

Alle Argumente, die vorgebracht wurden, können bei den weiteren Beratungen des Gemeinderats allerdings nicht berücksichtigt werden. "Hier geht es nur um die Sachen, die für die Bauleitplanung relevant sind. Kritik an der Sozialpolitik der Bundesregierung können wir nicht einbeziehen. Schließlich können wir hier in Neudrossenfeld nicht die derzeitige Sozialgesetzgebung auf den Kopf stellen", betont Hübner.

Der Bürgermeister ist ein Befürworter, der Bedarf für ein Seniorenheim ist in seine Augen da. Mehr noch: "Es gibt ein Gesamtkonzept Pflege im Landkreis. Und bei uns im südlichen Teil ist ein ungedeckter Bedarf vorhanden. Daher ist eine Ansiedlung sinnvoll und wünschenswert."

Zudem habe er - auch von älteren Menschen - Anrufe bekommen, in denen die Gesprächspartner ein Seniorenheim in Neudrossenfeld begrüßen würden. "Ich möchte nicht, dass ein falscher Eindruck entsteht, denn der überwiegende Teil der Bevölkerung steht hinter dem Projekt", ist seine Überzeugung.

Für den BRK-Kreisverband, der die Trägerschaft für das neue Heim übernehmen würde, heißt es zunächst einmal abwarten. Und zwar darauf, dass das Genehmigungsverfahren und die Bauleitplanung abgeschlossen werden, wie der Verwaltungsleiter des BRK Kulmbach, Maximilian Türk, erklärt. Die Organisation halte an dem Projekt fest. "Das ist klar."