Schlüsselerlebnis vor der Haustür

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Symbolfoto: Josef Hofbauer
Symbolfoto: Josef Hofbauer

Neulich Nacht habe ich erlebt, dass es wahnsinnig lustig sein kann, seinen Haustürschlüssel zu vergessen.

Die schönsten (und lustigsten) Geschichten schreibt das Leben selbst. Das kann ich Ihnen flüstern - und tue es hiermit auch. Gute Freunde riefen an Ostern an und fragten, ob wir nicht mit in ein fränkisches Wirtshaus kommen wollten, um eins zu trinken. Spontan sagten wir zu.



Rezept aus der Drogenküche

Wir hatten viel Spaß und lachten viel, zum Beispiel als unsere Freundin erzählte, unlängst im World-Wide-Web nach einem Rezept für Honigwein gesucht zu haben. Da sie eine wirklich alte Rezeptur wollte, gab sie als Suchbegriff auch eine ganz alte deutsche Schreibweise ein: Meth.

Das war ein Fehler. Denn kaum war die Enter-Taste gedrückt, stieß sie auf Tausende Hinweise auf Drogenküchen und Anleitungen zum "Rauschgift selber kochen".

Die Krönung des Abends kam aber zu Hause, als meine Frau und ich feststellen mussten, keinen Schlüssel mitgenommen zu haben. Zumindest das Auto unseres Sohnes stand vor der Garage, er konnte also nicht weit sein. Doch das heftige Klopfen gegen die Fensterscheibe seines stockdunklen Zimmers brachte keinen Erfolg. Anrufen konnten wir ihn nicht, da seine Handynummer im Mobiltelefon meiner Frau eingespeichert ist, doch das lag - im Haus!


Franken sind einfallsreich

So leicht gibt sich ein Franke aber nicht geschlagen. Während mein Freund seinen Sohn (in Hannover) anrief, um die Nummer zu eruieren, probierte ich es bei unserem zweiten Sohn (in Rom) und meiner Schwägerin (in Frankenberg). Mit dem Taschenlampenlicht, das das Handy meines Freundes spendete, suchten wir im Garten nach unserem Notfallschlüssel, der aber nicht an seinem angestammten Platz lag, sondern - im Haus!

Als gefühlt schon die halbe Welt mit unserem Problem beschäftigt war, stand plötzlich unser Sohn in der Tür: kreidebleich. Er habe tief geschlafen. Irgendjemand habe "wie verrückt" an sein Fenster geklopft und sei dann mit einer Taschenlampe ums Haus gestreift. "Das sind Einbrecher", habe er gedacht. Der Ärmste. Was haben wir gelacht.