Schlauchwagen ins Oberland?

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2000 Meter Schläuche hat der Schlauchwagen an Bord, demnächst sollen die Schläuche erneuert und ausgetauscht werden - dann wird der Standort des Katastrophenschutzfahrzeuges verlagert. Foto: Sonja Adam
2000 Meter Schläuche hat der Schlauchwagen an Bord, demnächst sollen die Schläuche erneuert und ausgetauscht werden - dann wird der Standort des Katastrophenschutzfahrzeuges verlagert. Foto: Sonja Adam

Seit den 80er Jahren ist ein Schlauchwagen bei der Kasendorfer Feuerwehr stationiert. Doch im Zuge der Bedarfsplanung steht der Standort zur Diskussion.

Die Freiwillige Feuerwehr Kasendorf hat große Baupläne, favorisiert derzeit sogar einen Neubau statt einer Sanierung des Feuerwehrhauses. Doch im Hintergrund sind ganz andere Diskussionen im Gange. Denn in Kasendorf ist seit vielen Jahren ein Schlauchwagen stationiert. Wie lange noch?

Es handelt sich bei dem Wagen um ein Einsatzfahrzeug des Bundes, bestückt mit 2000 Metern Schläuchen. Der Landkreis hat zu entscheiden, wo solch ein Fahrzeug stationiert ist. "Der Schlauchwagen ist schon seit den achtziger Jahren in Kasendorf", bestätigt Erwin Burger, beim Landratsamt Kulmbach zuständig für das Feuerwehrwesen. Doch inzwischen gibt es einen weiteren Schlauchwagen in Thurnau mit exakt derselben Ausstattung. "Momentan haben wir im Süden zwei solcher Schlauchwagen, im Oberland gibt es gar keinen. Und am Standort Stadtsteinach ist beispielsweise die Fachklinik - da braucht man auch eine gute und funktionierende Wasserversorgung", gibt Kreisbrandinspektor Siegfried Zillig zu bedenken.

"Wo der Standort des Schlauchwagens ist, muss man ganz pragmatisch betrachten", sagt Zillig stellvertretend für seine Kollegen aus dem Führungskreis und lässt keinen Zweifel daran, dass die Standortfrage im Zuge der Einsatzneuordnung gestellt wird.


Kein Einfluss auf die Baupläne


"Wir als Markt Kasendorf können höchstens sagen, dass wir nicht begeistert sind, wenn der Schlauchwagen wegkommt - aber wir haben eigentlich keine Handhabe", kommentiert Bürgermeister Bernd Steinhäuser die Diskussion. Außerdem weiß Steinhäuser, dass der Standort des Schlauchwagens keinen Einfluss auf die Neubaupläne des Kasendorfer Feuerwehrhauses haben kann. "Wir haben damals den Schlauchwagen bekommen, weil wir Platz hatten", so Steinhäuser.

Eins kann der Bürgermeister schon jetzt sagen: Ein Neubau eines Feuerwehrhauses mit vier Stellplätzen, wie von der Feuerwehr Kasendorf gefordert, wird nicht genehmigt werden. "Wir haben schon Signale vom Kreisbrandrat, dass es auch in Zukunft wieder nur ein Feuerwehrhaus mit zwei Stellplätzen geben wird", sagt Steinhäuser.
Doch der Kommandant der Kasendorfer Feuerwehr sieht das ganz anders. Wenn es um den Neubau geht, macht sich Kommandant Heinz Hübner für mindestens drei Stellplätze mit einem Waschplatz stark. "Das hängt letztlich alles am Feuerwehrbedarfsplan, der erstellt wird", so Hübner.


In die Jahre gekommen


Auch für die Stationierung des Schlauchwagens hat der Kommandant noch Hoffnung: "Wir werden uns in den nächsten Wochen mit den Führungskräften zusammensetzen und diskutieren. Der Thurnauer Schlauchwagen ist schon über dreißig Jahre alt, da ist auch abzusehen, dass das Auto irgendwann keinen Tüv mehr bekommt. Dann haben wir im Süden keinen Schlauchwagen mehr", gibt Hübner zu bedenken. Der Vorschlag des Kommandanten sieht so aus: "Es ist doch sicher sinnvoller fürs Oberland einen neuen Schlauchwagen anzuschaffen", sagt Hübner.


Neuanschaffung ist kein Thema

Doch eine Neuanschaffung ist derzeit offenbar kein Thema. Stattdessen laufen bei der Regierung bereits Anträge auf eine neue Schlauchausstattung des Kasendorfer Schlauchwagens. Derzeit ist das Bundesfahrzeug teilweise mit markteigener Ausrüstung aus Kasendorf bestückt. "Die Standortfrage können wir letztlich erst dann klären, wenn die Schläuche komplett wieder ersetzt sind", sagt Erwin Burger vom Landratsamt Kulmbach. Insgesamt werden wohl hundert Schläuche mit je zwanzig Metern Länge neu beschafft. Kosten: rund 5000 Euro.

Und wo im Oberland könnte der Schlauchwagen aus Kasendorf stationiert werden, falls es zu einer Verlagerung kommt? Favorit ist das neue Feuerwehrhaus Stadtsteinach. Denn dort ist genügend Platz vorhanden, und es gibt auch Schlauchpflege-Einrichtungen. "Man muss auch sagen, dass die Feuerwehr Stadtsteinach nach Kulmbach die stärkste Wehr im Landkreis ist. Damit wäre der Standort prädestiniert", sagt Burger.


Noch ist nichts entschieden


Der Stadtsteinacher Bürgermeister, Roland Wolfrum, möchte sich an der Standortdiskussion noch nicht beteiligen. "Ich habe keine Info, dass der Schlauchwagen zu uns kommt. Die Mannschaft muss ja auch bereitstehen, und man muss alles organisieren. Aber das können wir - auch kurzfristig", sagt Wolfrum.