Mit Bussen kamen die Gegner der Stromtrasse am Dienstagabend nach Kulmbach, Protest-Plakate wurden ausgerollt, Trillerpfeifen schrillten durch die Nacht. Der Grund: der umstrittene Bau der Gleichstrompassage Süd-Ost.
Die Firma Amprion informierte in der Dr-Stammberger-Halle über das Projekt, das vor allem die Menschen aus dem Raum Hof, Wunsiedel und Bayreuth auf die Barrikaden bringt. Im Landkreis Kulmbach könnten die Gemeinden Himmelkron und Marktschorgast betroffen sein. Sie liegen auf einer Alternativtrasse.
Die Menschen bewegten viele Fragen. So viele, dass der geplante Veranstaltungsablauf nicht eingehalten werden konnte.
Als Projektleiter Dirk Uther von der Firma Amprion über die geplante Stromtrasse informieren wollte, wurde er immer wieder von Zwischenrufen unterbrochen ("Schläfern Sie uns nicht ein"; "Gehen Sie auf unsere Fragen ein!"). Und die Leute erreichten ihr Ziel: Uther brach seinen Vortrag ab, nachdem die "Schreihälse" (O-Ton Uther) keine Ruhe gaben. Die Diskussion konnte beginnen.
Informationspolitik des Unternehmens kritisiert Vor allem kritisierten die Besucher die Informationspolitik des Unternehmens. So bemängelte der Hofer Kreisrat Oliver Bär, dass er erst aus der Zeitung von dem Vorhaben erfahren habe. Und er konfrontierte die Veranstalter mit dem Vorwurf, mit der Dr-Stammberger-Halle einen viel zu kleinen Veranstaltungsort gewählt zu haben. Denn in der Tat reichten die Plätze nicht aus, die Vorträge und Diskussionen wurden in das Foyer übertragen, wo zahlreiche Zuhörer gezwungenermaßen der Veranstaltung folgen mussten. Der Hofer Politiker deutete da sogar eine gewisse Absicht an: "Dass hier nicht alle interessierten Leute reinpassen, das musste Ihnen doch klar sein, Sie sind doch erfahren in solchen Sachen", warf er den Vertretern der Firma vor.
Auch der Himmelkroner Bürgermeister Gerhard Schneider und der Marktschorgaster Gemeinderat Marc Benker sowie Landrat Klaus Peter Söllner machten ihrem Unmut über die geplante Stromleitung durch Kulmbacher Gemeinden Luft.
Ein ausführlicher Bericht folgt.
Außer direkt neben einem Windrad oder einer Wasserturbine gibt es nie reinen Ökostrom an der Haussteckdose oder bei der Bahn, oder in den Krankenhäusern usw. usw. Durch die Leitungen fließt immer ein Mix aus Atomstrom, Braunkohlestrom, Windkraftstrom, Solarstrom, Gaskraftwerkstrom und Ökostrom. Je nach Wetterlage bzw. Tag/Nachtzeit ist der Anteil von Ökostrom variabel von null bis in ganz seltenen Fällen 100 Prozent. Wenn sich die Leute schon wegen der moderat hohen Gittermasten ( 70m versus über 200m bei den modernen Windrädern ) aufregen, was werden sie erst sagen wenn es losgeht mit dem massenhaften Bau von grossen Pumpspeicherwerken, die als riesenhafte Löcher eine Landschaft noch viel mehr verschandeln. Aber ohne die wird es keine echte Energiewende geben können, denn die Kleinversuche mit synthetischem Methan als Brennstoff für Gaskraftwerke sind noch Jahrzehnte von einer flächendeckenden und bezahlbaren Alternative entfernt. Jetzt kommt langsam ans Licht welche Konsequenzen es hat, wenn über Nacht und völlig unvorbereitet eine große Industrienation, die ohne eine unterbrechungsfreie 24stündige Stromversorgung nicht leben kann, ihre energetischen Hauptnervenadern kappt und auf eine politisch herbeigeträumte Illusion setzt. Selbst schuld.
Da wird Braunkohle-Dreckstrom durch ein Windkraft-Sauberstromgebiet nach Oberbayern geleitet, wo man kaum Windräder hat und haben will.
Eine Schweinerei!
Die Südtiroler hatten in den frühen sechziger Jahren für so etwas immer eine Lösing in ihrem Rücksack.
Die neuen Trassen sind nötig, um aus den beiden Braunkohlegebieten den preisgünstigen Strom nach Frankreich und Südeuropa zu leiten, dort wird der Überschuss verkauft und dient zur Auffrischeung der eon-Kriegskasse. In dem Punkt sind sich CDU/SPD einig, weil gerade dioe SPD Braunkohle auf die nächsten 40 Jahre abbauen möchte. Die bestehenden Trassen können mit intelligenter Technik so aufgerüstetw erden, dass sie problemlos den Windstrom aufnehmen können. Aber man möchste von Seiten der Atomfetischisten den Kampf um die neuen Stromtrassen nutzen, um den Atomausstieg wieder zu verlängern. Jeder Tag bringt 1 Mill. Gewinn, das lockt.
euch doch bei denen die euch das mit ihrem Ökowahn eingebrockt haben. Seit doch selber Schuld... die angebliche Mehrheit wollte doch Ausstieg aus Atom und CO-Kraftwerken dann müsst ihr auch Stromleitungen in Kauf nehmen oder?? (Ironie aus) mfg
Eine Veranstaltung der Augenwischerei. Natürlich waren auch Emotionen dabei. Unbequeme Fragen wurden ignoriert (lag an der Gesprächsführung: Fragen wurden nicht unmittelbar beantwortet, sondern zunächst gesammelt). Für Oberfranken gilt es, mit einer Stimme zu sprechen!! Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht (Fotovoltaik, Wind, Biomasse etc.). Zwei Fragen, die mich interessieren: Wo waren/sind unsere Bundes- und Landespolitiker und wer bezahlt eigentlich Amprion????