Protest in Kulmbach gegen geplante Stromtrasse

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Mit Bannern machten die Gegner der Stromleitung ihren Standpunkt klar. Foto: Jürgen Gärtner
Mit Bannern machten die Gegner der Stromleitung ihren Standpunkt klar. Foto: Jürgen Gärtner

Mit Bussen kamen die Gegner der Stromtrasse am Dienstagabend nach Kulmbach, Protest-Plakate wurden ausgerollt, Trillerpfeifen schrillten durch die Nacht. Der Grund: der umstrittene Bau der Gleichstrompassage Süd-Ost.

Die Firma Amprion informierte in der Dr-Stammberger-Halle über das Projekt, das vor allem die Menschen aus dem Raum Hof, Wunsiedel und Bayreuth auf die Barrikaden bringt. Im Landkreis Kulmbach könnten die Gemeinden Himmelkron und Marktschorgast betroffen sein. Sie liegen auf einer Alternativtrasse.

Die Menschen bewegten viele Fragen. So viele, dass der geplante Veranstaltungsablauf nicht eingehalten werden konnte.

Als Projektleiter Dirk Uther von der Firma Amprion über die geplante Stromtrasse informieren wollte, wurde er immer wieder von Zwischenrufen unterbrochen ("Schläfern Sie uns nicht ein"; "Gehen Sie auf unsere Fragen ein!"). Und die Leute erreichten ihr Ziel: Uther brach seinen Vortrag ab, nachdem die "Schreihälse" (O-Ton Uther) keine Ruhe gaben. Die Diskussion konnte beginnen.

Informationspolitik des Unternehmens kritisiert

Vor allem kritisierten die Besucher die Informationspolitik des Unternehmens. So bemängelte der Hofer Kreisrat Oliver Bär, dass er erst aus der Zeitung von dem Vorhaben erfahren habe. Und er konfrontierte die Veranstalter mit dem Vorwurf, mit der Dr-Stammberger-Halle einen viel zu kleinen Veranstaltungsort gewählt zu haben. Denn in der Tat reichten die Plätze nicht aus, die Vorträge und Diskussionen wurden in das Foyer übertragen, wo zahlreiche Zuhörer gezwungenermaßen der Veranstaltung folgen mussten. Der Hofer Politiker deutete da sogar eine gewisse Absicht an: "Dass hier nicht alle interessierten Leute reinpassen, das musste Ihnen doch klar sein, Sie sind doch erfahren in solchen Sachen", warf er den Vertretern der Firma vor.

Auch der Himmelkroner Bürgermeister Gerhard Schneider und der Marktschorgaster Gemeinderat Marc Benker sowie Landrat Klaus Peter Söllner machten ihrem Unmut über die geplante Stromleitung durch Kulmbacher Gemeinden Luft.

Ein ausführlicher Bericht folgt.