Die Proben für die Thurnauer Schlossfestspiele laufen auf Hochtouren. Gezeigt wird "Bezahlt wird nicht" von Dario Fo.
Das Schlosstheater Thurnau steht für hochklassige, aber trotzdem kurzweilige Unterhaltung. Es zeigt besonders häufig Lustiges mit Tiefgang. Zu den Lieblingsautoren des Intendanten, Regisseurs und Schauspielers Wolfgang Krebs zählt eindeutig Dario Fo. Und so wird auch bei den vierten Schlossfestspiele ein Stück Fos gezeigt. Eine Komödie mit ernstem Hintergrund.
Proben auch in München
Dario Fos Komödie "Bezahlt wird nicht" ist eine sozialkritische Farce über explodierende Inflationsraten, Wirtschaftskrisen und Politikerlügen, eine hochkomische Mischung aus politischer Utopie und Stegreifkomödie.
In dieser Woche haben die gemeinsamen Proben begonnen. Der erste Zyklus findet derzeit in Thurnau statt. Danach geht es nach München, wo noch einmal zehn Probentage angesagt sind. In München deshalb, weil dort die beiden Schauspielerinnen Stephanie Mendoni und Petra Wintersteller zu Hause sind.
Wolfgang Krebs und Stephan Menzel-Gehrke, die die beiden männlichen Hauptdarsteller sind, nehmen da gerne Rücksicht. Der letzte Probenzyklus wird dann wieder in Thurnau sein. Im Töpferort kennt sich Menzel-Gehrke aus, denn von 2000 bis 2004 hat er selbst hier gelebt. Ihn und Wolfgang Krebs verbindet mittlerweile eine richtige Freundschaft. Bei den ersten Thurnauer Schlossfestspielen hat Menzel-Gehrke auch schon mitgespielt: den Pater Lorenzo in "Romeo und Julia".
Der Text sitzt längst
Damals war es eine kleine Rolle, in diesem Jahr wird er das Stück in weiten Passagen tragen. Bei den Proben kommen die Schauspieler gut voran. Der Text sitzt längst, nun wird vor allem an den gemeinsamen Passagen gefeilt. Wann soll die Dose auf den Tisch geknallt werden und wann steht wer wo?
Stephan Menzel-Gehrke und Wolfgang Krebs spielen zwei Freunde, denen die angespannte politische Lage, aber vor allem die schlechte wirtschaftliche Situation des Landes zu schaffen macht. Ihre Frauen haben längst angefangen, Lebensmittel zu stehlen, der Strom ist abgestellt. Im Laufe des Stücks schaukelt sich die Situation erwartungsgemäß immer weiter hoch.
Das Stück lebt von brillanter Situationskomik, von der authentisch gespielten naiv-gutgläubigen Art der Männer und von der Absurdität einer eigentlich gar nicht komischen Situation in einer extremen wirtschaftlichen Krise.
Die Zuschauer dürfen gespannt sein auf ein ebenso lustiges wie lehrreiches Stück.
Alles Wichtige im Überblick
Ort Die Schlossfestspiele finden wegen der Baumaßnahme im unteren Schlosshof in diesem Jahr im Ahnensaal statt.
Termine Premiere ist am Sonntag, 30. Juli, um 19 Uhr. Weitere Aufführungen sind am 4., 5., 6., 11., 12. und 13. August, freitags und samstags jeweils um 20 Uhr, sonntags um 19 Uhr.
Vorverkauf Karten für 19 Euro gibt es wie immer direkt bei Wolfgang Krebs unter Telefon 09203/9738680 oder per E-Mail an info@schlosstheater-thurnau.de.
Einblicke Auf der Facebook-Seite des Schlosstheaters gibt es in den nächsten Wochen interessante und spannende Blicke hinter die Kulissen.