Das Stadtsteinacher Oberland traf sich wieder zu einer imposanten Kulturnacht, die viele Überraschungen bot.
Wer bis zum Schluss blieb, der hatte am Samstagabend sechs Stunden lang Unterhaltung pur aus dem Oberland erlebt. Edina Thern hatte wieder wochenlang die Region im LQN-Gebiet zwischen Presseck und Stammbach auf der Suche nach künstlerisch Tätigen abgegrast und war fündig geworden - nicht zuletzt gleich vor ihrer Haustür in Elbersreuth.
Der kleine Pressecker Ortsteil scheint Künstler und Kreative anzuziehen. Neu aus Elbersreuth dabei waren diesmal Sepp Ast als Schauspieler und Folkpop-Sänger sowie Norbert Gareis (Cajon) mit der Drei-Mann-Band "Acoustica", der noch Christian Hofmann (Leadgitarre) und Markus Brückner (Sologitarre) angehörten und die zum Abschluss zum Tanz aufspielten.
Tango und Gesang
Den Anfang hatte aber eine Formation aus Stadtsteinach gemacht, der eigentlichen Hauptstadt des LQN-Gebiets (Lebensqualität durch Nähe), das den größten Teil des ehemaligen Landkreises Stadtsteinach plus Stammbach im Landkreis Hof abdeckt. Tango war das Thema des "Original Frankenwald Salonorchesters Ober- und Unterland" und der Gesangsgruppe "BSE" aus dem Stadtsteinacher Musikverein. Instrumentale Tangos von Astor Piazzolla und von Kurt Weill sowie zwei zynische Lieder nach Georg Kreissler, die Sabine Baum und Edina Thern als Tratsch am Gartenzaun und als zwei alte Tanten sprichwörtlich in Szene setzten.
Mit einer halbabsurden Mär über die heiratswillige Alice im Franken-Wonderland spielten die Elbersreuther Priscilla und Thomas Oechsner, Sepp Ast und Edina Thern eine Persiflage auf das Volkstheater.
Faule Tricks und Zauberkunst
Faule Tricks sowie wirkliche Zauberkunst führte die Familie Oechsner mit Sohn Timmy ("das Wunder") vor. Das Programm der 11. Langen LQN-Kulturnacht hatte allerdings auch seriöse Beiträge. Robert Thern hatte sich im LQN-Gebiet mit der Kamera umgeschaut und eine Diashow zusammengestellt, in der er aus jedem Ortsteil die drei zentralen Gebäude zeigte: Rathaus, Kirche und Wirtshaus.
Außerdem hatte er aus aktuellem Anlass Zeitungsseiten von vor 30 Jahren ausgestellt, auf denen von den damaligen Ereignissen um die Öffnung der innerdeutschen Grenze berichtet wird.
Aktuelle Beobachtungen hatte auch Reinhard Witzgall aus Gösmes gesammelt und in seiner eigenen Art aufgeschrieben, aus denen er im Clubzimmer des TSV-Heims las und bewies, dass er, obwohl im wahren Leben Finanzbeamter, sich eine gehörige Portion hintersinnigen Humor bewahrt hat.