Der "Bauantrag für Pferdehaltung", den Jürgen Trambauer für sein Grundstück in der Lohmühlgasse gestellt hat, kam einigen Gemeinderäten in der jüngsten Sitzung seltsam vor. Schon deshalb, weil der Antragsteller dort bereits seit einigen Jahren zwei und seit August dieses Jahres drei Pferde hält.
Bürgermeister Werner Diersch (SPD/WG) nannte zunächst die Fakten: Das Grundstück liegt in einem Mischgebiet ohne Bebauungsplan, die Wasserentsorgung wird ordnungsgemäß gewährleistet. Die Verwaltung hat nach Überprüfung festgestellt, dass Tierhaltung grundsätzlich zulässig ist. Ob die vorhandenen Flächen dafür ausreichen, wie viele Tiere gehalten werden dürfen, ob die Emissionsschutz-Richtlinien eingehalten werden, ob eventuell Nachbarn und Anlieger durch Geruch oder Lärm belästigt werden - die Beurteilung dieser Fragen obliegt dem Landratsamt. Die Aufsichtsbehörde ist für die Genehmigung, eventuell auch im Zusammenhang mit möglichen Auflagen, zuständig.
Günter Teufel (CSU/NWG) wusste zunächst nicht, über was er abstimmen sollte.
"Die einzige Baumaßnahme in diesem Antrag ist eine Einzäunung, und die ist nicht genehmigungspflichtig."
So wie ihm ging es auch anderen Räten. Helmut Küfner (SPD/WG) sah in der Vorlage keinen Bauantrag, sondern einen Verwaltungsakt. Stellvertretender Bürgermeister Albert Kolb (SPD/WG) verstand den Antrag deshalb nicht, weil die Haltung ja bereits seit Jahren existiert, und folgerte: "Dann hätten wir es hier ja mit einem Schwarzbau zu tun."
Unter der Hand sickerte durch, dass Anlieger wohl des Öfteren Probleme wegen Geruchsbelästigung haben.
"Aufgrund der vorliegenden Tatsachen können wir das gemeindliche Einvernehmen nicht verwehren", zog Bürgermeister Diersch ein Fazit. Das erteilte das Gremium dann auch, mit zwei Gegenstimmen. Der Antrag wird nun an das Landratsamt weitergeleitet.