Der unbesiegbare gallische Held und sein Männerfreund Asterix haben vor 2000 Jahren ein Urteil über die Briten gefällt, das heute immer noch gilt.
Sie machen jeden Nachmittag um fünf Uhr Pause, um eine Tasse heißes Wasser zu schlürfen - wahlweise mit einem Tropfen Milch. Sie essen gekochtes Wildschwein mit Pfefferminzsoße und trinken lauwarmes Bier, das seinerzeit noch Cervisia heißt. Kein Wunder, dass die unbesiegbaren Gallier Asterix und Obelix bei ihrem Abstecher auf die Insel entsetzt sind. "Die spinnen, die Briten", schimpft Obelix schon vor 2000 Jahren. Würden unsere Helden in der Jetztzeit leben, wüssten sie, dass wir ihnen eine epochale Erkenntnis verdanken.
Ein Spleen nach dem anderen
Wir haben den Briten beinahe jeden Spleen verziehen. Dass sie zu übertriebener Rasenpflege neigen. Dass sie das Bier in Pints (0,5683 Liter) ausschenken und am liebsten kein bisschen Schaum oben drauf haben. Oder dass frittierter Fisch und ebenso fettige Kartoffelstäbchen als Nationalgericht gelten.
Aber wenn knapp 52 Prozent der Briten den Brexit befürworten und sich aus der EU verabschieden und dafür - wie die Bank of England erwartet - sechs Prozent Minuswachstum der Wirtschaft in Kauf nehmen und schlappe 800.000 Arbeitsplätze gefährden, müssen wir Obelix und Asterix recht geben. "Die spinnen, die Briten" - nie war dieser Satz wahrer als heute.
Exit aus dem Empire
Vielleicht geht der Schuss auch vollends nach hinten los. Es zeichnet sich ab, dass das Vereinigtes Königreich zusammenbrechen könnte. Aus den schottischen Highlands ist vom Bergvolk der Pikten, das Asterix und Obelix ebenfalls gekannt haben, bereits zu vernehmen, dass man einen Brass hat auf die englische Hegemonialmacht und mit Europa sympathisiert. Schottlands Exit aus dem Empire ist noch nicht vom Tisch. Beim Teutates!
