Wissen Sie, woran ich neulich erkannt habe, dass ich wirklich langsam alt werde? Nein, nicht daran, dass ich mir Termine nur noch dann merke, wenn ich sie mir im Kalender vorher aufgeschrieben habe (das war früher leider auch schon so).
Und auch nicht daran, dass ich letzte Woche abends wieder meine Häkelsachen ausgepackt habe (damit liege ich seit dem Bo shi-Boom ja glücklicherweise voll im Trend).
Nein, es war vielmehr die Tatsache, dass ich mich einen Satz habe sagen hören, über den ich früher, wenn er von meiner Mutter geäußert wurde, in meinem jugendlichen Leichtsinn innerlich den Kopf geschüttelt habe. Immer wenn es nämlich irgendwelche verrückten, neuen Modetrends gab, denen wir Teenager in vorauseilendem Gehorsam brav hinterhergehechelt sind, hat meine Mutter nur milde den Kopf geschüttelt und gemeint, das sei alles schon mal da gewesen, sie habe das alles schon mal mitgemacht und brauche das jetzt nicht mehr. Wie kann man nur, habe ich dann gedacht, man muss doch auch mal ein bisschen mit der Zeit gehen.
Nein, muss man nicht. Nicht, wenn man diese Modesünden vor 25 Jahren schon einmal begangen hat. Da muss ich meiner Mutter vollkommen Recht geben. Woll-Leggins im Folklore-Style, Plateau-Schuhe und Tussi-Palme mit extra dickem Samt-Haargummi außenrum - hatte ich alles schon mal, brauch' ich nicht mehr.