So sieht der Mauervorgang mit der Azendorfer Mörtelplatte aus. Der Stein wird auf die bewässerten Mörtelpads gelegt. Der Maurer kommt ohne Kelle aus. Fotos: Maxit
Ein wichtiger Schritt: die Bewässerung der Mörtelpads.
So sehen die Mörtelplatten aus.
Für den Mauervorgang mit den Mörtelpads braucht man nicht viel.
Dicht umlagert war der Maxit-Stand bei der Weltleitmesse "Bau" in München.
Eine Firma aus dem Landkreis Kulmbach stellt eine Mörtelplatte vor, die den Mauervorgang vereinfachen soll. Maurerkelle, Mörtelsilo und Mischmaschine sind praktisch nicht mehr nötig. Die Nachfrage aus aller Welt ist groß.
Maurerkelle, Mörtelsilo, Mörtelschlitten und Mischmaschine - sie prägen bisher das Bild auf vielen Baustellen. Die Kasendorfer Firma Franken Maxit will den Bau nun revolutionieren. Sie hat auf der Weltleitmesse in München eine Neuheit präsentiert: die Mörtelplatte "maxit mörtelpad", "die eine komplett neue Verarbeitung von Mauerwerk ermöglicht", wie Maxit-Geschäftsführer Hans-Dieter Groppweis erläutert: Es sei kein Anmischen von Mörtel mehr erforderlich, keine Reinigung von Werkzeug, es gebe keine Staubentwicklung und auch kaum Ausschuss mehr.
Das Produkt
Laut Groppweis besteht die Mörtelplatte aus trockenem Leichtdünnbettmörtel, einem Glasfasergewebe und wasserlöslichem Schmelzkleber. Durch ihren Einsatz werde der Mauervorgang auf das Wesentliche reduziert, nämlich auf das Mauern qualitativ hochwertiger Wände.
"Die trockenen Mörtelpads werden einfach aus der Packung genommen und auf die befeuchteten Steine aufgelegt. Danach werden sie kurz bewässert. Schon nach drei Minuten kann die nächste Steinreihe aufgelegt werden." Mit vier leichten Schlägen mit dem Gummihammer würde der Mauerstein fest in das Mörtelbett eingearbeitet. Groppweis: "Egal, welcher Baustoff herangezogen wird: Mit den Mörtelpads wird die zielsichere Herstellung von hochwärmedämmendem Mauerwerk zum Kinderspiel."
Publikumsmagnet auf "Bau 2015"
Untersuchungen des Instituts für Bauforschung an der Technischen Hochschule in Aachen im Labor und auf Test-Baustellen haben gezeigt, dass die bauphysikalischen Werte des Mauerwerks durch Mörtelpads verbessert werden.
Die Fachpresse ist begeistert. Die Allgemeine Bauzeitung spricht von einer "revolutionären Verarbeitungsmethode". Bei der "Bau 2015" in München war der Maxit-Messestand ein Publikumsmagnet: Das nationale wie internationale Interesse sei groß, sagt Firmenchef Hans-Dieter Groppweis, der auf fünf Jahre intensiver Forschungsarbeit zurückblickt.
Bauunternehmer ist beeindruckt
Dass die Mörtelplatten viele Vorteile mit sich bringen, glaubt der Kulmbacher Bauunternehmer Heinz Vogel, der das Produkt bis dato aber nur von Präsentationen, nicht von der Baustelle kennt. Es bringe einen Zeitvorteil mit sich, entlaste die Maurer bei ihrer Arbeit und sorge sicherlich auch für eine konstant hohe Qualität.
Stefan Beßlein hat die Mörtelpads schon getestet. Er hat mit den Platten im Weismainer Ortsteil Buckendorf sein Eigenheim errichtet. Es sei auch für Hobbyhandwerker ein leicht zu handhabendes Produkt. "Man muss keinen Mörtel anmachen. Alles geht schneller und ohne Kraftaufwand. Auch meine Frau hat beim Mauern helfen können", sagt Beßlein.
Beßlein glaubt wie Bauunternehmer Heinz Vogel, dass sich die Innovation durchsetzen wird. Davon ist auch die Azendorfer Firma überzeugt, die ihren Expansionskurs fortsetzen will. Franken Maxit und die Mutter Bergmann Kalk, die sich im Trockenmörtelgeschäft einen Namen gemacht haben und allein in Azendorf 250 Mitarbeiter beschäftigen, wollen in den nächsten zehn Jahren 20 bis 25 Millionen Euro investieren. Hans-Dieter Groppweis: "Wenn die Innovation einschlägt, natürlich auch in Mörtelpad-Fertigungsanlagen."