Die Thurnauer CSU hat den 35-jährigen Martin Bernreuther einstimmig für das Bürgermeisteramt nominiert. Die Partei hatte schon lange im Vorfeld der Nominierung am Freitag nach dem geeigneten Kandidaten gesucht.
Er sollte Erfahrung im Bereich Kommunalpolitik haben, über überregionale Verbindungen verfügen, sich in verwaltungstechnischen Fragen auskennen und aus Thurnau stammen. Die CSU hat schon lange im Vorfeld der Nominierung am Freitag nach dem geeigneten Kandidaten gesucht, der es bei der Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr mit dem amtierenden Dietmar Hofmann aufnehmen kann.
"Noch vor einem Jahr waren mehrere Namen im Spiel. Aber wir haben sehr schnell gewusst, Martin Bernreuther ist der Richtige", bestätigt ein Vorstandsmitglied. Auch die 19 anwesenden Mitglieder des Ortsverbandes der CSU-Thurnau sind sich einig. 19 von 19 gaben Martin Bernreuther ihre Stimme. Damit ist er seit Freitag offizieller Kandidat für die Bürgermeisterwahl im kommenden Jahr.
Gleiche Probleme, unterschiedliche Lösungsansätze Als persönlicher Referent des früheren Landtagsabgeordneten und heutigen Oberbürgermeister der Stadt Kulmbach, Henry Schramm, und später auch des Bundestagsabgeordneten und Ministers Karl-Theodor zu Guttenberg habe er erfahren, dass die Probleme in den meisten Kommunen gleich, jedoch die Lösungsansätze sehr unterschiedlich sind. "Ich wünsche mir für Thurnau mehr maßgeschneiderte Lösungen und Projekte, die zu uns passen."
Und um diese umzusetzen, kann er auch außerhalb der Gemeinde auf Unterstützung hoffen, zu seiner Nominierungs kamen neben Oberbürgermeister Henry Schramm auch MdL Martin Schöffel und MdB Emmi Zeulner.
Um herauszufinden, was die Bürger genau wollen, hat Martin Bernreuther bereits vor zwei Jahren die facebook-Seite "Unser Thurnau" gegründet.
Die Seite hat heute 743 Mitglieder, Tendenz steigend. Er möchte zur Diskussion anregen, über Projekte, Vereine, Wirtschaft und vieles mehr, ganz unpolitisch. "Viele Jüngere erreichen wir heute eben nicht mehr über die Stammtische. Wir müssen mit den Themen zu den Leuten", so Bernreuther.
Wirtschaftsförderung ganz oben auf der Liste Und Themen hat er eine Menge. Ganz oben steht die Wirtschaftsförderung, der Bereich Arbeitsplätze im Zeichen des demografischen Wandels. Er setze auf die Zusammenarbeit zwischen Kommune, Wirtschaft, Handwerk und Dienstleistungsunternehmen. Neuansiedlungen, aber auch der gute Kontakt und das regelmäßige Gespräch mit bereits angesiedelten Unternehmen bilden für Martin Bernreuther einen Schwerpunkt. "Die Wirtschaft in Thurnau muss mehr als bisher zu Wort kommen, dafür werde ich sorgen," versprach er.
Hierzu gehört für ihn auch der Bereich Wohnraum. Die Kommunen sollten Ansiedlungswillige mehr als bisher unterstützen. Auch Martin Bernreuther selbst sucht, so betont er, seit längerem für sich und seine Familie eine geeignete Bleibe in Thurnau, fündig geworden ist er bisher aber noch nicht.
Auch der Bereich Infrastruktur soll nach dem Bestreben von Bernreuther in Zukunft ein größeres Gewicht bekommen. Konkret bedeutet das: Einen Bebauungsplan für das Gewerbegebiet, ein Ansiedlungskonzept, Exposés mit aktuellen Strukturdaten und eine engere Verknüpfung mit der Wirtschaftsförderung des Landkreises, mit der IHK und anderen Einrichtungen.
Das i-Tüpfelchen Dinge, die den Ort zu etwas besonderem machen, sollten weiter gestärkt werden, um den Bereich Kultur und Tourismus zu fördern.
Bernreuther nannte dabei den Golfplatz, die Töpfereien, das Schloss und den Schlossweiher. Nötig sei ein neues Konzept für die Kerwa. "Ideen schwirren mir dazu viele im Kopf. Wir können es schaffen - gemeinsam mit unseren heimischen Kunsthandwerkern." Insgesamt seien die Kunst- und Kulturschaffenden in Thurnau besonders wichtig und "i-Tüpfelchen für Lebensfreude und glückliche Momente.
Martin Bernreuther möchte jetzt das Pfund, mit dem Thurnau wuchern kann, nach außen kehren. "Unser Kapital ist die Verbindung von Vergangenheit und Zukunft, das historische und das moderne Thurnau. Dieses Kapital muss nach außen getragen werden."
Martin Bernreuther ist in Thurnau aufgewachsen und war im dortigen Gemeinderat tätig. Seit zwei Jahren lebt der 35-Jährige mit seiner Familie in Kulmbach, weil es in Thurnau keine geeignete Wohnung gegeben hat, wie er sagt. Er hat eine Lebensgefährtin und eine zweijährige Tochter. Alle drei wollen baldmöglichst nach Thurnau zurückkehren.