Ein Spruch des Schriftstellers Friedrich Schiller kann durchaus auch auf den Marktleugaster Ortsteil Mannsflur übertragen werden.
"Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt", hat der Schiller (1759 - 1805) in Wilhelm Tell geschrieben. Natürlich wissen wir nicht, ob Stephan Haas der Frömmste ist und seine Nachbarn allesamt nur Bösewichte; fest steht aber, dass es der Landwirt aus Hohenreuth, künftiger Herr über 12 000 Bio-Legehennen, nicht leicht hat in diesen Tagen.
Während er immer noch rätselt, wer die Straße zu seinem Hof mit dem Schriftzug "Jeder ist seines Glückes Schmied" beschmiert hat, sind inzwischen auch Schildbürger tätig geworden: Aus der Lippastraße hat ein Witzbold (oder mehrere) die "Eierstraße" gemacht, was Passanten am Wochenende aufgefallen ist.
Ob sich Stephan Haas deshalb grämen muss? Wohl nicht, denn die neue Straßenbezeichnung könnte auch eine Werbung für seinen Stall sein, der ja inzwischen genehmigt wurde.
Ärgern dürfte ihn eher, dass es neben der Eierstraße mittlerweile auch Protestschilder nach dem Vorbild Kauerndorfs gibt.
Ziemlich stark ärgern dürfte sich aber ein Bürger aus Hohenberg: Sein Antrag auf Bau eines Stalles für sieben Pferde wurde abgelehnt (siehe Samstagsausgabe der BR). Interessante Begründung des Gemeinderats: Zu nahe an der Wohnbebauung!
Alles Schilda in
Mannsflur? Nein, sicher nicht, aber das Dickicht der Gesetze in Deutschland ist in vielen Punkten undurchschaubar.
Sehr geehrter Herr Müller,
Woher haben Sie die Information, dass der Pferdestall in Hohenberg vom Gemeinderat abgelehnt wurde?
Ich selbst bin Mitglied im Rat und war am vergangenen Donnerstag anwesend. Bitte berichtigen Sie mich, falls ich an geistiger Verwirrung leide, aber wir haben einstimmig das Einvernehmen für den Bau des Pferdestalles erteilt. Es wurde dem Landratsamt als Bemerkung mitgegeben, bei Genehmigung die Nähe zur Wohnbebauung zu prüfen, da diese nicht aus dem Plan ersichtlich war.
Vielleicht war ich auf einer anderen Sitzung wie Ihr Informant. Vielleicht sollten Sie sich doch aber auch an die Fakten und Wahrheit halten, wenn Sie schon nicht auf Ironie verzichten wollen.
Freundliche Grüße,
Irina Klier