Nicht nur das Team vom Pflegedienst "Regenbogen" kritisiert die Park-Regelung am Konrad-Popp-Platz in Mainleus, die seit einiger Zeit verstärkt kontrolliert wird. Der Markt verteidigt sich.
Das Team von Marion Fischer kann über die neue Situation in Mainleus nur den Kopf schütteln: Seit einiger Zeit kontrolliert der Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit Oberpfalz die Parkplätze. Auch am Konrad-Popp-Platz, in dessen Nachbarschaft sich der Pflegedienst "Regenbogen" von Marion Fischer befindet. Auf dem Konrad-Popp-Platz haben die Altenpflegerinnen und die Pflegehelferinnen immer ihre Privat-Autos abgestellt, bevor sie zum Dienst angetreten sind. Seit Jahren.
Zwar gilt am Konrad-Popp-Platz eine Parkscheiben-Regelung - nur zwei Stunden darf man dort stehen bleiben. Aber bisher, so sagen die Mitarbeiterinnen übereinstimmend, hat das niemanden wirklich interessiert. Stellplätze seien immer ausreichend frei gewesen. Kontrolliert wurde nicht. Bis jetzt. Jetzt schaut der kommunale Überwachungsdienst im Auftrag der Gemeinde nach dem Rechten.
Unbegrenzte, kostenfreie Parkplätze gibt es am Bahnhof. Der ist zwar nur etwa 200 bis 300 Meter weit entfernt, aber für die Frauen des Pflegedienstes nicht wirklich eine Alternative. Denn der Bahnhofsparkplatz sei etwas abgelegen und dunkel, sagen sie übereinstimmend. Das bereitet den Frauen durchaus Sorgen, wenn sie nach Schichtende dort alleine hinlaufen sollen.
Chefin Marion Fischer hat inzwischen zumindest drei Dauerparkscheine besorgt. Gerne hätte sie für jede Mitarbeiterin einen genommen. Doch das ist kein billiges Unterfangen. 30 Euro pro Parkschein werden im Monat fällig, das sind 360 Euro im Jahr. "Das ist schon teuer für eine kleine Gemeinde wie Mainleus", sagt sie und erhält Unterstützung von ihrer Mitarbeiterin Inge Gräf: "Zehn Euro im Monat wären ja noch ok", sagt sie. Kollegin Jennifer Grünhagen stimmt zu: "Aber 30 Euro sind zu viel."
Die Parkplätze am Konrad-Popp-Platz stehen jetzt fast alle leer - wie eigentlich immer, sagen die Frauen vom Pflegedienst. Deshalb halten sie die Kontrollen dort für überflüssig und Schikane. Denn außer Leuten, die in Geschäfte wie die benachbarte Apotheke oder zum Friseur müssen, sei dort selten jemand unterwegs.
Die Mitarbeiter von Claus Frank von der Franken Apotheke haben ebenfalls bisher am Konrad-Popp-Platz ihre Autos abgestellt. "Jetzt parken sie im Ort verteilt", erklärt der Apotheker. Wo man sich halt länger hinstellen darf. Auch bei ihm sind nur Frauen beschäftigt, die die gleiche Sorge umtreibt wie die Nachbarinnen vom Pflegedienst. "Sie arbeiten bis 18.30 Uhr." In vielen Monaten ist es dann schon dunkel. Das Parkplatz-Angebot beim Bahnhof ist für ihn auch keine optimale Lösung. Ein mulmiges Gefühl sei dann für die Frauen der Begleiter auf dem Weg zum Auto. Die geplante Umgestaltung der Platzes macht ihm weitere Sorgen. Denn dann würden noch mehr Parkplätze wegfallen.
Ein anderes Problem hat Claus Frank glücklicherweise nicht mehr: Bis vor rund zwei Wochen habe vor seiner Apotheke ein Halteverbotsschild gestanden. Vor allem für ältere Menschen, die schlecht zu Fuß seien, war das ein Problem. Nach seinem Hinweis in der Gemeinde sei das Schild abgebaut worden. "Jetzt dürfen die Leute wieder hier halten", ist er erleichtert.
Mainleus hat leider keinen Bürgermeister, der die Interessen seiner Bürger vertritt. Bosch tut Dinge ohne jeden Grund. Einfach, weil er‘s kann.