Die Linde und die Kerwa - beides gehört zu Limmersdorf wie die Plassenburg zu Kulmbach. Und das sieht man schon bei den Allerkleinsten. Mit einem Kerwatanz haben die Mädchen und Jungen vom Kindergarten "Lindennest" in Limmersdorf am Sonntag das 75-jährige Bestehen ihrer Einrichtung gefeiert.
Die zweijährige Mia Lauterbach ist eines von 63 Kindern, die derzeit dort betreut werden. Und sie hat auch fleißig mitgetobt, getanzt und gesungen.
Mit dabei auch ihr Papa Kai und Opa Berthold, die den Limmersdorfer Kindergarten beide schon aus ihrer eigenen Kindheit kennen. "Damals war aber noch einiges anders", sagt Berthold Lauterbach.
"Wie die Enten" Er erinnert sich genau daran, wie er und seine Freunde mit ihren "Tanten" spazieren gegangen sind. "Aufgereiht an einem langen Strick - wie die Enten", lacht er. Und der Mittagsschlaf wurde auf Kokosmatten gemacht, das weiß er noch genau, weil er nie Lust hatte, sich hinzulegen. Die Kokosmatten kennt auch Sohn Kai aus seiner Kindergartenzeit. Sie finden noch weitere Dinge, an die sich beide gut erinnern. An die Tante Margitta zum Beispiel. "Die hat bei uns in Limmersdorf Generationen von Kindern betreut", sagt Opa Berthold.
"Häuptling" Margitta Da muss der frühere Thurnauer Bürgermeister und "Kindergartenkind der ersten Stunde", Rudi Hofmann, zustimmen. "Wir haben sie "Häuptling Margitta" genannt - das war nach dem Krieg, als das mit den Cowboys und Indianern aufkam", erinnert er sich.
Mittlerweile ist Christa Günther die Leiterin der Einrichtung. Früher hätte man gesagt "Tante Christa", lacht Kai. Doch das macht man heute nicht mehr. "Die Kinder sagen einfach nur Christa"."
Auch was den täglichen Betrieb angeht, ist der alte Kindergarten kaum wiederzuerkennen. Opa Berthold war noch in einem ganz anderen Gebäude untergebracht. Der Kindergarten ist erst im Jahr 1979 in das jetzige Gebäude umgezogen. Doch auch seit dem Umzug hat sich einiges verändert. Zu Zeiten von Kai Lauterbach war der Kindergarten lediglich in einem Raum untergebracht. "Heute sind es drei Gruppenräume", sagt er.
Damit auch alle Gäste beim großen Frühlingsfest nachverfolgen konnten, was sich in den vergangenen 75 Jahren im Kindergarten alles getan hat, sagten die Kinder die wichtigsten Stationen in fränkischen Reimen auf.
Die richtige Entscheidung Zu Zeiten von Opa Berthold gingen die meisten nur ein oder zwei Jahre in den Kindergarten. Heute entscheiden sich viele Eltern wie auch die von Mia dafür, ihr Kinder bereits mit einem Jahr oder noch jünger in der Krippe betreuen zu lassen. "Auch wenn Mia damals mit neun Monaten die Jüngste war: Für uns war das absolut die richtige Entscheidung", so Papa Kai.
Vater und Opa sind sich einig, dass die Kinder in Limmersdorf heute zwar ganz anders betreut werden als früher zu ihrer Zeit, aber eines hat sich nicht geändert: "Die Betreuung hier ist einfach spitze."