Vor Kulmbacher Geschäften wurden in den vergangenen Tagen geschmückte Weihnachtsbäume gestohlen.
Schon zweimal haben Langfinger zugeschlagen und Christbäume vor Kulmbacher Geschäften mitgehen lassen. "Wie kann man denn so ein Symbol klauen?", fragt eine ziemlich erboste Alexandra Hofmann, die Vorsitzende der Händlervereinigung "Unser Kulmbach".
Viele Geschäfte in der Innenstadt hätten das Angebot der Stadt Kulmbach genutzt und einen Tannenbaum gekauft. Die Investition war nicht hoch: Nur 5,50 Euro kostete so eine kleine Tanne. Der Baum wurde geschmückt und dann vor dem Geschäft aufgestellt. "Das macht ja auch die Stadt attraktiver", erklärt Alexandra Hofmann.
Über Nacht verschwunden
Noch vor dem ersten Advent schlugen die Langfinger zum ersten Mal zu, weiß die Vorsitzende der Händlervereinigung. Und zwar vor "Sissis Schmückburg". Über Nacht war der Baum verschwunden, wie Inhaberin Silvia Canola-Haußner erzählt.
"Das gute Stück stand keine zwölf Stunden vor meinem Laden."
Sie hatte den Baum noch mit Süßigkeiten für vorbeilaufende Kinder schmücken wollen. "Ich wollte Schoko-Rriegel ranhängen, die sich die Kleinen hätten runternehmen können." Die Geschäftsfrau handelte pragmatisch und pappte kurzerhand die Süßigkeiten mit Tesastreifen ans Schaufenster. Über den dreisten Baum-Klau hat sie auf ihrer Facebook-Seite informiert. "Ich hoffe, der Dieb sticht sich ordentlich." Die Internetgemeinde diskutiert heftig über die Sache.
Am zweiten Adventwochenende dann die zweite Tat: Der an der Hauswand des Kulmbacher Reformhauses befestigte Baum verschwand spurlos. Fein säuberlich wurden die Drähte durchgeschnitten, erzählt Alexandra Hofmann.
"Wer läuft denn normalerweise mit einer Drahtschere rum? Das war geplant", ist sie überzeugt.
Der Besitzer des Reformhauses, Jürgen Seiwert, spricht von einer "gemeinen" Tat, die "irgendwelche Idioten begangenen haben, die denken, sie machen was Cooles".
Da vergeht die Lust
Auch wenn der Baum nicht viel gekostet habe, so habe man dennoch Arbeit in das Schmücken gesteckt und sich bemüht, etwas Schönes zu gestalten. "Jetzt hat hier keiner mehr Zeit und Lust, einen neuen Baum zu besorgen", sagt er etwas resigniert. Der Kranz, der an der Eingangstür hängt, wird jedenfalls nachts weggesperrt, damit er nicht auch noch gestohlen wird.
Selbst wenn er heuer keinen Christbaum mehr vor seinem Reformhaus aufstellt, nächstes Jahr soll wieder einer her.
"Das gefällt uns einfach", so Jürgen Seiwert.
Keine Diebstähle angezeigt
Bei der Kulmbacher Polizei sind indessen keine Christbaum-Diebstähle gemeldet worden, wie die Bayerische Rundschau auf Nachfrage erfahren hat. Kein einziger Weihnachtsbaum-Klau sei demnach bislang angezeigt worden.