Wenn im Landkreis Kulmbach mal die Fäuste fliegen, ist nicht selten Alkohol im Spiel. Bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 2012 wurde deutlich, dass 44 Prozent der Tatverdächtigen zu tief ins Glas geschaut hatten, bevor sie ihrer Aggression freien Lauf ließen.
Im Vergleich zum Vorjahr gab es im Bereich der PI Kulmbach einen geringfügigen Rückgang der angezeigten Straftaten auf 2028 Fälle (minus 41 Fälle oder zwei Prozent). Deutlicher fiel der Rückgang der Straftaten im Stadtgebiet mit minus 5,2 Prozent aus.
Gleich geblieben ist die Zahl der Straftaten in den Gemeinden Neudrossenfeld (unverändert 104) und Thurnau (von 81 auf 80), einen Rückgang gab es in Kasendorf (von 39 auf 29). Deutlich mehr Straftaten als im Vorjahr wurden in Mainleus (von 207 auf 245) und in Wonsees (von zwölf auf 29) gezählt. Die Steigerung der Fallzahlen in Wonsees resultiert aus einer Serie von Diebstählen und Sachbeschädigungen, die jedoch geklärt werden konnte.
Die Aufklärunsgquote lag bei 71,1 Prozent (Vorjahr 71,6) und damit erfreulich hoch. Der bayernweite Durchschnitt liegt bei 63,2 Prozent, Oberfranken weist eine Aufklärungsquote von 69,8 Prozent auf.
Noch eine bemerkenswerte Zahl: Fast 80 Prozent aller ermittelten Tatverdächtigen stammen aus dem Kreis Kulmbach.
Der Alkohol spielte bei den Straftaten sehr häufig eine Rolle. So standen von den 1131 ermittelten Tatverdächtigen 15,6 Prozent unter Alkoholeinfluss. Bei den Heranwachsenden lag diese Quote bei 25,5 Prozent, bei Jugendlichen bei 13,9 Prozent.
Den größten Anteil an der Gesamtkriminalität hatten im Bereich der Polizeiinspektion Kulmbach einmal mehr die Diebstahlsdelikte mit 28,3 Prozent. Allerdings wurden nur noch 574 Fälle angezeigt, das waren 48 weniger als im Jahr 2011. Es folgten Betrugsfälle mit 13,3 Prozent sowie Sachbeschädigungen mit 13,0 Prozent.
Bei der Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität wurden durch intensive Kontrollen und gemeinsame Ermittlungen mit der Kripo Bayreuth 99 Delikte aufgedeckt. Die häufigsten sichergestellte Droge war erneut Canabis (33 Fälle/Vorjahr 46), jedoch nahmen die Verstöße mit Amphetaminen (von 19 auf 27) merklich zu.