"Verlieren zunehmend an Bedeutung": VR Bank schließt Filialen in Oberfranken - das ändert sich für Kunden

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Kulmbach/Kronach: VR Bank schließt Filialen in Oberfranken - das ändert sich für Kunden
Die VR Bank Oberfranken Mitte reagiert laut eigenen Angaben auf den Wandel der Kreditwirtschaft und ändert ihr Vertriebsnetz ...
Kulmbach/Kronach: VR Bank schließt Filialen in Oberfranken - das ändert sich für Kunden
Christian Bauriedel/Archiv

Die VR Bank hat die Schließung mehrerer Filialen in Oberfranken angekündigt. "Geschäftsstellen vor Ort verlieren zunehmend an Bedeutung", erklärt Vorstandsmitglied Frank Kaiser.

  • VR Bank macht mehrere Standorte in Oberfranken zu - das ändert sich
  • Neues Vertriebskonzept sieht Schließungen im Raum Kulmbach vor 
  • Gebündelte Struktur: Auch im Kreis Kronach werden Filialen zusammengelegt
  • Bedeutungsverlust, Automaten-Sprengungen & Co. - das sind die Gründe

Die VR Bank Oberfranken Mitte setzt künftig auf ein neues Vertriebskonzept. Das regionale Kreditinstitut reagiert damit laut Eigenaussage auf den dynamischen Wandel innerhalb der Kreditwirtschaft. Mit dem Schritt gehen mehrere Filialschließungen einher: Gleich sieben bisherige Standorte in den Landkreisen Kulmbach und Kronach sollen 2023 mit anderen Geschäftsstellen zusammengelegt werden, kündigt die VR Bank in einer Pressemitteilung an. 

VR Bank legt Standorte zusammen - diese Filialen in den Kreisen Kulmbach und Kronach sind betroffen

Mit ihrer angestrebten Maßnahme will sich die VR Bank an die veränderten Erwartungen und Bedürfnisse ihrer Kunden anpassen. "Wir müssen uns rechtzeitig auf die Marktsituation von morgen vorbereiten, um langfristig als starker Partner für Mitarbeiter, Mitglieder und Kunden zu bestehen“, werden die Vorstandsmitglieder Frank Kaiser und Markus Schappert in der Mitteilung zitiert. 

"Geschäftsstellen vor Ort verlieren zunehmend an Bedeutung und damit auch ihre wirtschaftliche Rechtfertigung. Kundenorientierung ist heute nicht mehr unbedingt deckungsgleich mit räumlicher Nähe", erklärt Vorstandsmitglied Frank Kaiser. Das neue Standortkonzept sieht eine "Bündelung der Kapazitäten" vor. Konkret sind im Jahresverlauf 2023 folgende Veränderungen geplant: 

Die Filialen in Himmelkron, Mainleus, Marktrodach, Neuenmarkt, Steinwiesen, Tettau und Untersteinach werden mit anderen Geschäftsstellen zusammengelegt.

Schließungen mehrere Filialen geplant - das ändert sich 2023 für Bankkunden

Im Kronacher Geschäftsgebiet werden künftig die Kunden der Geschäftsstelle Marktrodach in der Hauptstelle Kronach und die Kunden der Geschäftsstelle Steinwiesen in der Geschäftsstelle in Wallenfels betreut. Die Geschäftsstelle Tettau untersteht der Geschäftsstelle Ludwigsstadt und dient künftig nur noch zeitweise für Beratungen.

Im Kulmbacher Geschäftsgebiet werden die Kunden der Geschäftsstelle Untersteinach der Geschäftsstelle Stadtsteinach zugeordnet. Alle Kunden der beiden Geschäftsstellen Himmelkron und Neuenmarkt werden zukünftig durch die Geschäftsstelle Trebgast betreut. Die Mainleuser Kunden betreut künftig die Hauptstelle Kulmbach. "Auch mit diesen Anpassungen bleibt die regionale Spannweite des Geschäftsgebietes weitgehend erhalten", teilt die VR Bank mit.

Die Nutzungsart von Bankdienstleistungen verändere sich deutlich in Richtung telefonischer oder digitaler Kontaktaufnahme, heißt es vonseiten der Bank. Alternative Zugangswege über Online-Banking, Banking-Apps und Telefon, die unabhängig von Raum und Zeit den Kontakt zur Bank herstellen, werden demnach immer stärker genutzt. "Zudem ist eine rückläufige Frequentierung der Geschäftsstellen, welche teilweise nur mit unverhältnismäßig hohem Aufwand betrieben werden, festzustellen", erklärt das oberfränkische Kreditinstitut. 

"Deutlich zunehmende Anzahl an Sprengungen von Geldautomaten" - eigenes Kunden-Service-Center geplant

Laut Schilderung der VR Bank Oberfranken Mitte berücksichtigt das neue Standortkonzept einen weiteren wesentlichen Faktor: "die deutlich zunehmende Anzahl an Sprengungen von Geldautomaten und den daraus resultierenden Gefahren für Gebäude und Personen." Mit einer Reduzierung der Standorte und der Geldautomaten könne die Bank die Bedrohung aus derartigen Angriffen mindern, heißt es in der Mitteilung. 

"Mit dem neuen Vertriebskonzept passen wir uns an die veränderten Rahmenbedingungen an und bleiben in der Fläche präsent. Unser Geschäftsstellennetz umfasst damit künftig die Hauptstellen Kulmbach und Kronach sowie die Standorte in Kasendorf, Ludwigsstadt, Pressig, Stadtsteinach, Steinbach am Wald, Trebgast, Wallenfels sowie zeitweise Tettau, die von allen Orten aus schnell erreichbar sind", so Frank Kaiser.

Wesentlicher Bestandteil des neuen Vertriebskonzeptes ist es auch, ein eigenes Kunden-Service-Center im Jahresverlauf 2023 aufzubauen und damit die Zugangswege für die Kunden zu erweitern. Ein Abbau von Arbeitsplätzen ist mit der Veränderung des Geschäftsstellennetzes nicht verbunden. Aktuell beschäftigt die Bank 197 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter acht Auszubildende.

Erst vor wenigen Wochen hatte die VR Bank Bayreuth-Hof eG die Schließung mehrerer ihrer Filialen angekündigt.