Rottweiler-Attacke in Kulmbach: Frühere Hunde des Halters griffen sogar Polizeiauto an

1 Min
Die Reifen eines Streifenwagens der Polizei bissen die Rottweiler "Ed" und "Fred" vor neun Jahren platt. Symbolfoto: René Ruprecht
Die Reifen eines Streifenwagens der Polizei bissen die Rottweiler "Ed" und "Fred" vor neun Jahren platt. Symbolfoto: René Ruprecht

Die Vorgänger der jetzigen Ziegelhüttener Rottweiler machten vor neun Jahren deutschlandweit Schlagzeilen.

Im Kulmbacher Stadtteil Ziegelhütten ist die Aufregung groß, seit zwei Rottweiler vor einer Woche einen neunjährigen Buben angegriffen haben. Über den Vorfall wird kontrovers diskutiert, dabei verwenden viele aber falsche Namen: "Ed" und "Fred" seien die beiden Beißer gewesen. Nein, stimmt nicht - es waren "Max" und "Alfons".

Doch die Vierbeiner sind nicht die ersten Rottweiler des betreffenden Hundehalters: Sie hatten zwei Vorgänger, die "Ed" und "Fred" hießen - und auch negativ aufgefallen waren.

Februar 2008: Da war doch was? Ein Blick ins Zeitungsarchiv der Bayerischen Rundschau genügt: "Ed" und "Fred" hatten sich in der Kauernburger Au mit einem Streifenwagen der Polizei angelegt.


Hundehalter erklärt Aggression

Laut Polizeibericht wollten die Beamten in der Nähe des Radwegs ein Fahrzeug kontrollieren. Die zwei Hunde liefen frei herum und gingen unvermittelt auf das Polizeiauto los. Einen Autoreifen, der für gewöhnlich ziemlich viel aushalten kann, bissen die Rottweiler platt. Die anderen drei Reifen wiesen deutliche Spuren des Beißangriffs auf. Der Hundehalter pfiff die Rottweiler dann zurück und erklärte, dass "Ed" und "Fred" für ihr Leben gerne Auto fahren. Sie würden böse, wenn sie den Eindruck hätten, dass sie nicht mitgenommen werden.

Der Vorfall schlug damals bundesweit Wellen. "Ed" und "Fred" wurden berühmt, weil einige private TV-Sender und eine große Boulevardzeitung von der Beißkraft der zwei Rottweiler berichteten.


"Bleibt die Spucke weg"

"Da bleibt einem die Spucke weg", schimpfte seinerzeit ein Leserbriefschreiber. Er forderte, dass die "beißwütigen Tiere" in der Öffentlichkeit einen Maulkorb tragen müssten. Es gehe um die Sicherheit von Menschen. Der Halter scheine seine Hunde nicht im Griff zu haben.

Die Stadt Kulmbach reagierte damals umgehend: Das Ordnungsamt verhängte ein Zwangsgeld. Der Hundehalter musste 200 Euro berappen, weil er sich nicht an die behördliche Auflage, die Rottweiler stets an der Leine zu führen, gehalten hatte. Hauptamtsleiter Uwe Angermann von der Stadt Kulmbach wurde folgendermaßen zitiert: "Der Verstoß ist offenkundig." Menschen und Sachen müssten vor Gefahren geschützt werden.


Richtig teuer

Bei einem neuerlichen Verstoß steige das Zwangsgeld auf 500 Euro pro Tier, so Angermann. Es werde also richtig teuer.