Bier wird teurer: Fränkische Brauerei äußert sich - kommt es zu Versorgungsengpässen?

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Kulmbacher Brauerei äußert sich zu höheren Bierpreisen - "Weitergabe der Mehrkosten unumgänglich"
Werden die Bierpreise 2023 weiter deutlich steigen? Die Kulmbacher Brauerei äußert sich zu düsteren Prognosen des Brauereiverbands.
Kulmbacher Brauerei äußert sich zu höheren Bierpreisen - "Weitergabe der Mehrkosten unumgänglich"
Kulmbacher Brauerei AG

Der Deutsche Brauer-Bund (DBB) kündigt deutliche Preiserhöhungen beim Bier im Laufe dieses Jahres an - viele Betriebe stünden derzeit stark unter Druck. Auch die Kulmbacher Brauerei hat mit "hohen Kostensteigerungen" zu kämpfen.

  • Kulmbacher Brauerei äußert sich zu aktueller Lage auf dem Biermarkt
  • "Preiserhöhungen angekündigt": Deutscher Brauer-Bund sieht schwieriges Geschäftsjahr
  • Fränkisches Unternehmen spricht von "angespannter Versorgungslage"
  • Engpässe bei Mönchshof und Kulmbacher? Unternehmen äußert sich

Die deutschen Brauereien sind mit massiven Kostensteigerungen konfrontiert. Nach einer Analyse des Deutschen Brauer-Bundes (DBB) hätten sich neben den Kosten für Gas und Strom zuletzt vor allem Braumalz und Verpackungsmaterialien "drastisch verteuert". Kohlensäure, deren Preis sich zwischenzeitlich nahezu verdoppelt gehabt habe, sei zeitweise überhaupt nicht mehr auf dem Markt verfügbar gewesen. Laut dem Brauerei-Verband haben zahlreiche Betriebe bereits Preiserhöhungen für das laufende Geschäftsjahr angekündigt.  Auch die Kulmbacher Brauerei kämpft mit großen Herausforderungen, wie es auf Anfrage von inFranken.de heißt. 

Bald Versorgungsengpässe beim Bier? Kulmbacher Brauerei spricht von "großem Risiko"

"Das Jahr 2022 könnte den Anschein erwecken, dass sich der Bierabsatz erholt hat", erläutert eine Sprecherin. So sei der deutsche Gesamt-Bierabsatz um 2,7 Prozent auf 232,6 Millionen Hektoliter im Vergleich zum Corona-Jahr 2021 gestiegen.  Doch vergleiche man das Jahr 2022 mit dem Vorkrisenjahr 2019 werde "deutlich, dass der Bierabsatz noch um 5 Prozent unter dem Niveau der Vorkrisenzeit liegt", heißt es aus der Brauerei, die unter anderem für die Marken Mönchshof, Eku und Kulmbacher verantwortlich zeichnet. "Die Brauereien konnten die Corona- und krisenbedingten Verluste nicht aufholen", so die Sprecherin.

"Dessen nicht genug: Die Situation der deutschen Brauwirtschaft wurde im Jahr 2022 zusätzlich durch explodierende Preise verschärft", betont sie. Hohe Kostensteigerungen bei Malz, Grundstoffen für Limonaden, Verpackungen, Energie und Logistik würden die Kosten- und Margensituation belasten. "Sie machen eine Weitergabe der Mehrkosten an die Endverbraucher unumgänglich. Allerdings obliegt die Preisgestaltung in Lebensmittelläden und Getränkeabholmärkten aus kartellrechtlichen Gründen allein der Willkür des Handels. Sie kann und darf leider vom liefernden Unternehmen nicht vorgegeben oder beeinflusst werden", heißt es weniger konkret zu möglichen Preissteigerungen

Die Kulmbacher Brauerei sehe sich "gefordert, in allen Bereichen konsequentes Kostenmanagement zu betreiben und wenn nötig auch alternative Lösungen zu finden". Hinzu komme eine Engpasssituation in der Rohstoff-, Hilfs- und Betriebsstoffbereich. "Die Versorgungslage ist angespannt. Sie birgt, wie für alle Unternehmen, ein großes Risiko in 2023", so die Sprecherin. Bislang habe man Produktionsprozesse aufrechterhalten und die Nachfrage nach Bier und Getränken bedienen können. Man habe "frühzeitig" Maßnahmen ergriffen und vorausschauend geplant, heißt es aus Kulmbach. "Eins möchten wir jedoch betonen: Die Energiekrise ist aufgrund der sich ständig verändernden Rahmenbedingungen einer dynamischen Entwicklung unterworfen und immer nur zum aktuellen Zeitpunkt bewertbar." 

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