Eine Journalistin und ein Kameramann aus der Ukraine haben sich zusammengetan, um "ihrer" Stadt Kulmbach einen Film zu schenken. Damit danken sie für die Hilfe im Rahmen des Krieges.
Stadt Kulmbach bekommt selbstgedrehten Imagefilm von Ukrainern
"Viele Leute helfen": Produzentin spricht über positive Erfahrungen
Film soll "Atmosphäre, Dynamik, Wärme"Touristen nahebringen
Oberbürgermeister Lehmann angetan: "Zeigt, wie schön und vielfältig Stadt ist"
Kulmbacher Ukrainer mit kreativer Idee: Mit dem Argument "Wir haben das gemacht, was wir am besten können" produzierten die Ukrainerin Nataliia Baraulja-Vernygora und der Ukrainer Kostiantyn Mykhailov in Zusammenarbeit mit Grigor Bagdasarjan einen kostenlosen Imagefilm für die Stadt Kulmbach. Dahinter steht eine emotionale Motivation: "Viele Leute helfen Flüchtlingen und Menschen, die sich gerade in der Ukraine aufhalten. Ich sehe großartige Unterstützung", sagt Baraulja-Vernygora im Gespräch mit inFranken.de über die oberfränkische Stadt.
Imagefilm für Kulmbach als Dankeschön - Kameramann flüchtete aus Krieg zu seiner Familie
Sie selbst wohne bereits seit eineinhalb Jahren in Kulmbach und sei mit einem Einheimischen verheiratet, erklärt Baraulja-Vernygora. Mykhailov sei im Sommer 2022 als Flüchtling seiner Familie nach Kulmbach nachgereist. Kontakt zwischen den Familien habe schon vorher bestanden. "Kostia und ich haben früher bei verschiedenen filmischen Projekten zusammengearbeitet. Ich arbeitete über zehn Jahre lang als Fernsehjournalistin und war Chefredakteurin. Er ist Kameramann", schildert sie die Hintergründe zu dem Projekt.
Baraulja-Vernygora selbst habe sich bereits auf verschiedenen Weisen für Betroffene des Ukraine-Kriegs eingesetzt. So habe sie Benefizkonzerte oder Mahnwachen in Kulmbach organisiert und sei dadurch mit Mitarbeitenden im Rathaus in Kontakt gekommen. "Im August setzten wir uns zusammen und wollten etwas für Kulmbach machen. So ist die Idee für den Film entstanden." Auf ihrem Facebook-Profil schreibt sie: "Wir wollten uns bei der deutschen Stadt Kulmbach bedanken, die in diesem Jahr mehr als tausende ukrainische Flüchtlingebeherbergt."
Über den Entstehungsprozess erzählt sie inFranken.de: "Wir haben lange Zeit nachgedacht, wie wir Dynamik, Atmosphäre, Wärme und Stimmen Kulmbachs erlebbar machen können", führt sie an. Mykhailov sei schließlich auf die Postkarten-Optik gekommen, die so den Blick von Touristen besonders anspricht. Jede Sequenz des Films erinnere an eine Ansichtskarte, wenn man ihn anhalte, erläutert die Ukrainerin inFranken.de.
Oberbürgermeister Lehmann lobt Film: "Zeigt, wie schön und vielfältig unsere Stadt ist"
Mit einer Drohne entstanden unter anderem beeindruckende Luftaufnahmen und alltägliche Straßenszenen. Auch das Deutsche Zinnfigurenmuseum und die Brauerei "Zum Gründla" werden gezeigt. Der Schnitt orientiert sich passend am Verlauf der ukrainischen Musik. Sie stammt von Alexander Tulinov, der bereits ein Benefizkonzert in Kulmbach veranstaltet hat.
Die Stadt stellte den Film am Mittwoch (4. Januar 2023) auf ihrem öffentlichen Stadtportal mit der Überschrift "Imagevideo als Liebeserklärung" der Öffentlichkeit vor. Oberbürgermeister Ingo Lehmann meldete sich hierin lobend zu Wort: "Der Film gefällt mir sehr gut. Er zeigt mit tollen Bildern und Sequenzen, wie schön und vielfältig unsere Stadt ist."
"Wenn wir mit diesem Video auch nur ein paar Touristen nach Kulmbach locken können, dann hat sich die Arbeit schon gelohnt", erklärte Baraulja-Vernygora gegenüber der Stadt.