Künstler lassen auf der Plassenburg die Farben sprechen

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Hans-Dieter Jandt (rechts) hat sich als Motiv für seine Arbeit den Rhabarber ausgewählt. Unser Bild zeigt ihn im Gespräch mit seinem Künstlerkollegen Roland Lein vor seinem fertigen Bild. Foto: Katharina Müller-Sanke
Hans-Dieter Jandt (rechts) hat sich als Motiv für seine Arbeit den Rhabarber ausgewählt. Unser Bild zeigt ihn im Gespräch mit seinem Künstlerkollegen Roland Lein vor seinem fertigen Bild. Foto: Katharina Müller-Sanke
Marion Kotyba sieht blau: Von nordischen Fjorden und Südseegefühl ist viel zu sehen in der Ausstellung zum Symposium des Bundes fränkischer Künstler auf der Kulmbacher Plassenburg. Foto: Katharina Müller-Sanke
Marion Kotyba sieht blau: Von nordischen Fjorden und Südseegefühl ist viel zu sehen in der Ausstellung zum Symposium des Bundes fränkischer Künstler auf der Kulmbacher Plassenburg. Foto: Katharina Müller-Sanke
 

In der großen Hofstube der Kulmbacher Plassenburg zeigen die Teilnehmer des Kunstsymposiums die Ergebnisse ihrer Arbeit. Sie haben auf Einladung des Bundes Fränkischer Künstler eine Woche lang gemeinsam gearbeitet.

Wenn 19 Künstler auf der Plassenburg eine Woche lang zusammenarbeiten, dann macht das nicht nur augenscheinlich viel Spaß, sondern es kommt auch etwas dabei heraus. Jede Menge herausragender Bilder nämlich. In der Hofstube der Plassenburg ist am Samstag das Ergebnis des diesjährigen Symposiums des Bundes fränkischer Künstler vorgestellt worden. Oberbürgermeister Henry Schramm zeigte sich begeistert von der großen Vielfalt an Kunstwerken.

Von Weiß nach Bunt

Als die Einladungen zur Vernissage verschickt wurden, existierten nur weiße Leinwände. Innerhalb der vergangenen Woche, in der die Künstler gemeinsam in der Hofstube gearbeitet haben, hat sich der Zustand der weißen Leinwände deutlich geändert.

Manche Künstler sind zum ersten Mal dabei, andere, wie Hans-Dieter Jandt, sind in Kulmbach bekannt. Jandts Werke waren bisher immer dadurch zu erkennen, dass er abstrakt gemalt hat - viel in Blau.

Eindrücke vom Wochenmarkt

Doch diesmal hat er sich inspirieren lassen. Mit neuen Farben und Formen, die deutlich an Rhabarber erinnern. "Ich bin in dieser Woche über den Markt gelaufen und habe Eindrücke gesammelt. Ich habe Rhabarber mitgenommen und geschält," so der Künstler.

Diesen Rhabarber hat er dann auf Papier gebracht. In lebendigen Farben - rot, gelb und grün. "Das ist ja mal was ganz Neues!" freut sich Künstlerkollege Roland Lein, der in diesem Jahr nur als Besucher zur Ausstellung gekommen ist. Der Rhabarber war für Hans-Dieter Jandt nur ein Experiment - ein "kleiner Ausflug" wie er selbst sagt. Schnell kommt er zurück zu Altbewährtem. Dennoch war diese neue Erfahrung beim Symposium bereichernd, betont er.

Ruhe und gute Gespräche

Die Künstler beim Symposium auf der Plassenburg inspirieren sich gegenseitig, schauen sich über die Schulter, sprechen miteinander über ihre Werke, ihre Techniken und ihre Beweggründe. Und sie haben einmal Ruhe, ganz konzentriert zu arbeiten.

"Es ist einfach eine besondere, eine sehr inspirierende Stimmung hier. Kein Telefon klingelt. Es ist ein ganz anderes Arbeiten", betont Marion Kotyba. Die Kulmbacher Künstlerin hat in diesem Jahr ebenfalls eine neue Technik probiert und weiterentwickelt. "Die Bilder meiner diesjährigen Werkgruppe haben alle zwischen fünf und sieben Tage gedauert. Ich habe viele flüssige Lasurschichten aufgetragen - sie mussten über Nacht trocknen."

Am Ende ist dennoch alles fertig geworden. Ihre Bilder erinnern mit tiefem Blau an das Meer, an nordische Fjorde und an Lagunen der Südsee. "Ich glaube das ist mein Fernweh. Ich war schon ein paar Jahre nicht mehr am Meer, die Farben und Strukturen haben mich in letzter Zeit besonders beschäftigt."

Diesen Sommer soll es ans Meer gehen. Dann will Marion Kotyba auch etwas Sand mitbringen und in ihren nächsten Stücken verarbeiten. "Ich experimentiere gerne, chemische Reaktionen und verschiedene Strukturen sind einfach spannend." So wie ihre Bilder, die, genau wie die anderen Werke der Ausstellung, den Besuch in jedem Fall wert sind.


Ausstellung bis 14. Juni

Die Bilder sind noch bis zum 14. Juni 2015 in der Hofstube ausgestellt. Im Anschluss hält dort ab dem 5. Juli die Jahresausstellung des Bund fränkischer Künstler Einzug.