Der tödliche Unfall vor zwei Wochen bewegt die Menschen. Die Reaktionen sind eindeutig: Dieser Knotenpunkt ist gefährlich, es muss etwas passieren.
Dieses Thema bewegt die Menschen - und sie haben offenbar bereits entschieden: Die Kreuzung Mainleus-Mitte ist zu gefährlich, sie muss entschärft werden. Die Reaktionen im Internet nach unserem Bericht am Samstag über die Situation am Knotenpunkt Mainleus-Mitte sind eindeutig.
Auf der Facebook-Seite der Bayerischen Rundschau gibt es zahlreiche Kommentare - Fazit: So darf es nicht bleiben.
Die Diskussion ist durch einen tödlichen Unfall vor zwei Wochen ausgelöst worden. Damals starb ein 79-jähriger Motorradfahrer. Er fuhr auf der Vorfahrtsstraße Richtung Burgkunstadt, als ein Opel-Fahrer die B 289 überquerte. Zur Klärung der Unfallursache wurden die Staatsanwaltschaft und ein Gutachter hinzugezogen.
Der Motorradfahrer ist laut Polizeistatistik nach über zehn Jahren wieder der erste tödliche Unfall: In zehn Jahren gab es insgesamt 13 Unfälle mit einem Schwerverletzter und mehreren Leichtverletztem. Der tödliche Unfall einer Mutter, die sich auf dem Weg zum Kindergarten Wernstein befand, liegt über zehn Jahre zurück, ist aber in
Mainleus nicht vergessen.
Tochter des Unfallopfers spricht
Zu Wort gemeldet hat sich unter anderem Evi Müller: "Ich habe vor Jahren dort schon meine Freundin verloren - und jetzt meinen Vater." Sie meint, dass die Verantwortlichen endlich aufwachen müssen. Es müsse eine Ampelanlage oder ein Kreisverkehr gebaut werden. Müller: "Ich und viele andere wollen, dass diese Kreuzung verkehrssicher wird, bevor noch mehr Menschen dort sterben. Ich weiß, meinen Vater macht es nicht mehr lebendig, aber man kann anderen vielleicht das Leben retten."
Annette Riemer pflichtet Müller bei: "Ich habe an dieser Kreuzung meine beste Freundin verloren. Es wird Zeit, sich über eine Ampel Gedanken zu machen. Sonst verlieren noch mehr Menschen dort ihr Leben!"
"Ich fand die Kreuzung schon immer gefährlich", sagt Steffi Grundauer. Aber es sei traurig, dass es erst einen Toten geben muss, bevor darüber diskutiert wird.
Dass man über die Sicherheit der Kreuzung nachdenkt, "wird aber auch endlich Zeit", stellt Christian Krämer fest. Der frühere Mainleuser Feuerwehrmann und Lkw-Fahrer fragt: "Wie viele Tote soll es da noch geben?"
"Ich bin Mainleuserin und mag diese Kreuzung überhaupt nicht", erklärt Maria Pondor. Sie fahre dann lieber eine Ausfahrt weiter. Sehr bedauerlich an der Diskussion sei, "dass es immer erst Menschenleben kosten muss".
Eine Gefahrenanalyse
Eine Analyse für die Unfälle liefert Gerhard Albert: "An der Weinbrücke wird nahezu jeden Tag geblitzt, weil's einträglich ist. An dieser Kreuzung so gut wie nie. Solange überhöhte Geschwindigkeit in diesem Bereich nicht geahndet wird, bleibt es eine gefährliche Kreuzung."
Auch für Ute Eichner steht fest: "Diese Kreuzung ist sehr gefährlich. Bei hohem Verkehrsaufkommen im Berufsverkehr ist eine Überquerung eine große Herausforderung und erfordert höchste Konzentration. Da ist das Gehirn schon mal überfordert, und man kann ein Fahrzeug unbeabsichtigt übersehen." Zudem, so fährt sie fort, erschwere die tiefstehende Sonne morgens und abends die Wahrnehmung von Fahrzeugen, die ohne Licht fahren. "Diese Kreuzung braucht ganz dringend eine Ampel."
Auch Jürgen Stephan Och, Ramona Dembowski und Markus Hempfling sind sich einig, dass Mainleus-Mitte eine gefährliche Kreuzung ist. Der jetzige Zustand dürfe so nicht bleiben.
Das ist typisch, immer muss der Verkehr ausgebremst werden. Egal ob Kreisverkehr oder Ampelanlage, der Umwelt schadet beides massiv, der Reisezeit noch viel mehr!
Wie Ute Eichner in der Montagsausgabe bereits berichtete, kann die tiefstehende Sonne morgens und abends die Sicht an dieser Kreuzung erschweren. Die Bundesstraße B289 verläuft im Bereich der Kreuzung Mainleus - Mitte ziemilch in ost-westlicher Richtung und noch dazu auf einer kleinen Kuppe. Die auf- und untergehende Sonne könnte die Verkehrsteilnehmer aus Richtung Kulmbach oder Burgkunstadt erheblich blenden und die Wahrnehmung einer Ampelanlage beeinträchtigen. Andererseits kann auch ein Rotlicht leicht übersehen werden, wenn die Sonne direkt auf die Ampel scheint und alle drei Signalleuchten gleich hell erscheinen lässt!
Dies sollte bei der Planung eingehend geprüft werden. Warum sträubt sich die Baubehörde so gegen einen Bau eines Kreisverkehrs - wie auch schon bei Mainleus West -, der in anderen Regionen immer beliebter wird? Platz wäre genügend vorhanden, auch für einen größeren Kreisel speziell für große LKW`s. Die Verkehrsgeschwindigkeit würde sich von selbst verringern und zudem einen zügigen Verkehrsfluß gewährleisten - besonders in den Stoßzeiten!
Wenn einmal eine Ampelanlage steht, ist der Bau eines Kreisverkehres erst einmal vom Tisch, wahrscheinlich für eine sehr lange Zeit.