Es war eine schwere Geburt, aber jetzt wurde die neue Parkgarage eröffnet. Für Patienten und Besucher gibt es 158 neue Stellplätze.
Wie ein hölzernes Band schmiegt sich der Neubau an den Krankenhausberg. Von der Ferne als Parkhaus kaum erkennbar, bietet die neue Autogarage an der Albert-Schweitzer-Straße 158 Fahrzeugen Platz. Damit gehören die Parkplatzsorgen des Kulmbacher Klinikums der Vergangenheit an.
Am Dienstag wurde das umstrittene Parkhaus offiziell eröffnet. Es war eine schwere Geburt, denn Nachbarn hatten gegen das Projekt geklagt. In der juristischen Auseinandersetzung scheiterten sie letztlich vor dem Verwaltungsgerichtshof in München. Das Projekt zog sich vom Baubeschluss des Zweckverbands bis zur Inbetriebnahme fast sechs Jahre hin.
Auch Nachbarn eingeladen
Zur Feier des Tages hatte man ein Zelt auf der obersten Etage des Parkhauses aufgebaut. Der Zweckverbandsvorsitzende des Klinikums, Landrat Klaus Peter Söllner, freute sich, dass auch eine Reihe von Anwohnern der Einladung gefolgt war. "Wir legen großen Wert darauf, mit den Nachbarn gut auszukommen", betonte Söllner.
Nach den Worten des Landrats sei nun "die bestmögliche Variante in die Tat umgesetzt" worden. Ab sofort sei das alte Parkhaus ausschließlich für Mitarbeiter reserviert.
Er lobte den Einsatz der am Bau beteiligten Firmen sowie der Architekten und Planer. Bemerkenswert sei die Tatsache, dass die Kostenschätzung von 5,5 Millionen Euro exakt eingehalten wurde.
Die neuen Parkplätze werden laut Söllner dringend gebraucht. Das Klinikum befinde sich mit inzwischen 1500 Mitarbeitern weiter auf Wachstumskurs. Im vergangenen Jahr seien 24 000 Patienten in Kulmbach behandelt worden. Und für den weiteren Ausbau seien bereits die Weichen gestellt worden: In den nächsten Jahren würden 120 bis 130 Millionen Euro investiert, um die Qualität der medizinischen Versorgung, der Pflege und der Küche noch zu erhöhen.
"Richtiger Weg"
Die Expansion des Krankenhauses kommt OB Henry Schramm zufolge der ganzen Region zugute. "Das Klinikum hat Zukunft. Es steht auf einer soliden Grundlage", erklärte Kulmbachs Oberbürgermeister. Die Erweiterung werde sich einige Jahre hinziehen, "aber wir haben den richtigen Weg eingeschlagen".
Schramm betonte, dass das Parkhaus an die Umgebung angepasst sei, dass es eine Holzverkleidung erhalten habe und dass auf hohe Aufbauten verzichtet worden sei. Darauf führte er es zurück, dass die Nachbarn "damit leben können".
Besonders benutzerfreundlich
Architekt Bernd Beer von der AMP Parking Europe GmbH aus Karlsruhe verwies darauf, dass das Parkhaus durch Schrägaufstellung, 2,5 Meter breite Parkplätze und den Verzicht auf sichtbehindernde Stützen besonders benutzerfreundlich sei. In Kürze, so Beer, werde auch der Fußweg vom Klinikum zur Albrecht-Dürer-Straße in der
Blaich wieder hergestellt.
Chronologie des Parkhausbaus
Oktober 2011 Die Verbandsversammlung des Klinikums beschließt den Neubau eines Parkhauses am Hang unterhalb des Wendehammers.
Mai 2012 Nachbarn klagen gegen das Projekt, und das Verwaltungsgericht kassiert die Pläne.
April 2013 Beschluss für einen Neubau entlang der Albert-Schweitzer-Straße.
August 2013 Die Nachbarn klagen erneut und unterliegen vor dem Verwaltungsgericht.
September 2015 Der Verwaltungsgerichtshof München bestätigt das Bayreuther Urteil. Nun kann gebaut werden.
November 2015 Baubeginn für die Parkgarage. Als Eröffnungstermin ist noch der Oktober 2016 im Gespräch.
Dezember 2016 Starker Frost erschwert die Bauarbeiten und verzögert die Fertigstellung.
März 2017 Im März werden 80 der insgesamt 158 Parkplätze freigegeben.
red
Da werden 2,5m breite Parkboxen gelobt als benutzerfreundlich. Da kann man, wenn beide Nachbarboxen sauber jeweils mittig belegt sind, nicht einmal bei einem Golf mit 1799 mm Breite ohne Spiegel die Türen zum Aussteigen ganz aufschlagen ohne Kontakt zum Nachbarfahrzeug. An den Planern und den Richtlinien ist die Entwicklung der Fahrzeuge wohl vorbei gegangen. Der Golf ist ja wohl doch keine Luxuslimousine.