Der Markt Presseck lässt sich die Sanierung des Schulgebäudes knapp fünf Millionen Euro kosten. Eine Neuverschuldung ist notwendig.
Besonders augenfällig wird der allgemeine Geburtenrückgang in Presseck am Schulhaus. Ohne Turnhalle bietet das Gebäude 1938 Quadratmeter Nutzfläche, die vor Jahrzehnten in diesem Umfang auch notwendig und belebt war. Im Augenblick beherbergt das Haus aber nur noch zwei Grundschul-Kombiklassen: 1 und 2 sowie 3 und 4.
Das nur für schulische Zwecke überdimensionierte Gebäude bietet allerdings auch Chancen. Der Kindergarten samt Hort in der Ortsmitte platzt trotz der Erweiterung vor wenigen Jahren schon wieder aus allen Nähten und kann teils in das bestehende Schulhaus ausgelagert werden.
Abstraktes Raumprogramm
Nur noch grob die Hälfte der jetzt bestehenden Gebäudefläche, nämlich 936 Quadratmeter, sind in Anbetracht der aktuellen Schülerzahlen und der zunehmenden Zahl der zu betreuenden Vorschulkinder notwendig, gibt die Regierung von Oberfranken nach ihrem "abstrakten Raumprogramm" vor. Nur soviel Fläche wird bei der anstehenden Generalsanierung finanziell gefördert.
Nach aktueller Planung sollen nach der Generalsanierung aber 1394 Quadratmeter bleiben, eine entsprechende Nutzungsplanung will die Gemeinde jetzt der Bezirksregierung vorlegen. Zwei Gebäudeteile mit 544 Quadratmetern Fläche - von der Schulstraße aus gesehen hinter der Turnhalle - sollen allerdings abgerissen werden. Diese Planung stellte Timo Simon vom Kulmbacher Architekturbüro Drenske dem Gemeinderat am Dienstagabend vor, der wegen des derzeitigen Abstandsgebots in der Turnhalle mit jeweils mehr als zwei Metern Abstand zueinander tagte.
Schule nur noch im Erdgeschoss
Künftig soll das Erdgeschoss als Schule genutzt werden. Das Untergeschoss wird für die Kleinkinderbetreuung umgebaut. Das ist aufgrund der Hanglage ebenfalls ebenerdig und wird eine eigene, tiefer liegende Freifläche haben. Beide Gebäudeteile werden barrierefrei sein: Das für die Kleinkinder mit einem eigenen Zugang, die Schule wie bisher von der Schulstraße aus mit einer langgezogenen Rampe vom verglasten Verbindungsgang zwischen Schule und Turnhalle in die etwas höher liegende Ebene. Ein Aufzug zwischen Erd- und Untergeschoss ist nicht vorgesehen, da beide Ebenen voneinander unabhängig genutzt werden.
Der Abriss des 544 Quadratmeter großen Gebäudeteils hinter der Turnhalle wird etwa 80 000 Euro kosten, seine Sanierung aber sicher eine halbe Million. Folglich rechne sich der Abriss, da diese Gebäude nicht mehr gebraucht würden, rechnete Timo Simon dem Gemeinderat vor.
In der Gesamtplanung für die Sanierung sollen die bestehenden Flächen im Untergeschoss trotz der geringeren Förderung wie bisher bleiben: 480 Quadratmeter für den Hort (Vorgabe: 181,5 Quadratmeter) und 192 Quadratmeter für den Kindergarten (Vorgabe: 161,5 Quadratmeter).