Kein Soccerplatz für 200 000 Euro an Stadtsteinacher Schule

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Noch gilt es, grundlegende Fragen bei der Schulsanierung zu klären. Ein Konzept für die Außenanlagen wurde schon vorgelegt, es würde in dieser Form aber fast eine Million Euro verschlingen.
Noch gilt es, grundlegende Fragen bei der Schulsanierung zu klären. Ein Konzept für die Außenanlagen wurde schon vorgelegt, es würde in dieser Form aber fast eine Million Euro verschlingen.

Allein die Außenanlagen der Stadtsteinacher Schule könnten eine knappe Million Euro kosten. Die Gesamtsanierung sogar 7,1 Millionen.

Die Planungen des Architekturbüros Eichhorn (ABE) in Coburg für die Sanierung des Stadtsteinacher Schulhauses sind weit fortgeschritten. Mit einem Vorentwurf zur Gestaltung der etwa 7000 Quadratmeter Außenanlagen beschäftigte sich der Stadtrat am Montagabend. Dennoch soll laut Bürgermeister Roland Wolfrum die Schule "von innen nach außen" saniert werden: zuerst das Schulhaus, dann das Schulgelände. Allerdings soll der Soccercourt neben der Turnhalle vorgezogen werden.

Den halten Eltern und Schüler für dringend notwendig. Für das mit hohen Zäunen umgrenzte Spielfeld gab es bereits Benefizveranstaltungen und -sammlungen. Die Entscheidung darüber wird der Stadtrat aber erst im September fällen, denn die jetzt vorgeschlagene Ausführung für gut 200 000 Euro erschien dem Stadtrat doch zu teuer; an Gesamtkosten für die Außenanlagen stehen 958 000 Euro im Raum.

Möglicherweise kann das Spielfeld kleiner als 13 mal 20 Meter sein. Die hohe Umzäunung würde flexibel an vier Eckpfeilern aufgehängt auch ihren Zweck erfüllen - wie beim Soccercourt in Kulmbach zwischen Bahnhof und Spinnerei. Falls der Platz im September ausgeschrieben werden könnte, wäre er wohl im Frühjahr 2021 fertig.

Des Weiteren sieht der Entwurf der Landschaftsarchitekten "Freiraumpioniere" in Weimar, den Markus Schieferbein vorstellte, im Bereich hinter dem Schulhaus einen Pausenhof im Anschluss an den Soccercourt vor sowie einen Parkplatz mit 29 Stellplätzen für die Lehrer.

Zwischen Schulhaus und Turnhalle bleibt - auf dem Platz des jetzigen Rektorats, Sekretariats und Lehrerzimmers - eine Fläche frei als optionaler Platz für ein Lehrschwimmbecken, das vielleicht doch irgendwann einmal gebaut werden könnte.

Barrierefreier Zugang

Der Eingang ins Schulhaus und den Hort von der Alten-Presseck-Straße aus soll wie bisher bleiben, aber um 90 Grad versetzt über die Terrasse. Die Treppe wird neu gebaut, und für den barrierefreien Zugang soll ein Weg als "langgezogene Serpentine" daneben entstehen.

Nach den bisherigen Vorgaben bleibt der Platz für einen zwölf Meter langen Schulbus und zwei kleinere Busse wie bisher, wird aber zu einer Art Kreisel strukturiert. Hier hatte unter anderem Theresa Will (FW) Zweifel, ob der Platz für die einfache Durchfahrt ausreicht - rangieren wäre fatal, wenn sich Schüler dort tummeln.

Wolfgang Hoderlein (SPD) erinnerte an ein anderes Konzept, das den Parkplatz hinter dem Schulhaus an der Bundesstraße gegenüber der Fachklinik für Schulbusse vorzieht. Der Weg zum Schulhaus würde dann über die jetzige Grünfläche zum rückwärtigen Eingang des Schulhauses führen, was allerdings die gesamte Zugangssituation verändern würde.

Eigentümer fragen

Bürgermeister Wolfrum wies darauf hin, dass dieser Parkplatz dem Klinikum gehört. Ob die Klinik zur Verbesserung der Schulwegsicherheit darauf verzichten wolle, und ob die neuen Parkplätze jenseits der Bundesstraße auf der Seite des Klinikums ausreichen, müsse mit dem Klinikum geklärt werden. Wie die Idee Marcel Otts (FW), ob man nicht die beiden Haltestellen für die öffentlichen Busse auch mit den Schulbussen nutzen könnte.

Was die Sanierung des Schulhauses betrifft, fasste ABE-Geschäftsführer Marcel Ebert die bereits bekannten Umbauten zusammen: Nach den bisherigen Berechnungen liege man bei 7,1 Millionen Euro, ein Neubau würde 12,1 Millionen Euro kosten. In dieser Relation werde auch die Sanierungsfähigkeit des Gebäudes anerkannt und bezuschusst.

Im Grunde gehe es neben der Renovierung des Bestands um eine Optimierung der Flächen, durch die auch eine klare Trennung von Schule und Hort zu bewerkstelligen sei. Die benötigten Klassenzimmer bekommen jeweils eine Sonderzone, die variabel genutzt werden kann.

Ob beim neuen Raumkonzept auch an Ausnahmesituationen wie die jetzige Pandemie gedacht wurde, wenn Klassen aufgeteilt unterrichtet werden müssten, wollte Hoderlein wissen. Ebert ließ diese Frage offen: Es gebe derzeit dazu keine Richtlinien, man überlege das jedoch in Architektenkreisen. Was die Raumflächen angehe, sei das Schulhaus allerdings gut ausgestattet.

Bauhof-Lkw weiter gesucht

Breiten Raum nahm die Ersatzbeschaffung für den Lkw mit Kran für den Bauhof in der Sitzung am Montag ein. Dafür steht ein Haushaltsrest von 162 000 Euro aus dem Jahr 2019 zur Verfügung und ein Ansatz von 20 000 Euro für Anbaugeräte.

Ausführlich erläuterte Bauhofleiter Matthias Witzgall die Vorstellungen des Bauhofs: Ein 13-Tonner mit Allradantrieb und geländegängiger Bereifung für flexible An- und Aufbauten, dessen Listenpreis sich auf gut 200 000 Euro belaufe. Im Prinzip erklärten sich die meisten Stadträte als fachlich nicht kundig genug, das zu beurteilen.

Karin Witzgall (SPD) meinte, hier vertraue man dem Bauhof. Alternativen sollen aber geprüft werden; Wolfgang Heiß (CSU) fand eine Alternative in einem praktisch neuen 130 000 Euro teuren Gerät. Eine Entscheidung wurde schließlich vertagt.

200 000 für bessere Straßen Im Haushalt 2020 stehen für Straßenunterhaltungsmaßnahmen 300 000 Euro zur Verfügung. 100 000 Euro jährlich werden laut Bürgermeister Wolfrum für diverse Maßnahmen benötigt. Damit blieben noch 200 000 Euro für größere Projekte.

Aus 2019 sind noch die Oberflächensanierung von Teilstücken im Bereich der Knollenstraße, der Spitalgasse sowie in Unterzaubach (Höfles) offen. Der Stadtrat erteilte der Verwaltung die Freigabe, nach der Ausschreibung den Auftrag ans jeweils günstigste Angebot zu vergeben.