Der radikale Rückschnitt einer Hecke bei Forstlahm stößt auf Kritik.
Es sollte um die Pflege von Hecken gehen. Das Ergebnis: Ein Kahlschlag, der einen naturliebenden BR-Leser auf die Palme gebracht hat. Der Mann, der in Forstlahm wohnt, hat den "Tatort" an der Kreisstraße KU 16 zwischen Forstlahm und Donnersreuth fotografiert und an die Redaktion geschickt.
"Nichts gedacht"
"Hier hat mal wieder jemand nichts gedacht", schreibt er. Die Hecke sei in ihrer vollen Länge auf den Stock gesetzt, also relativ dicht über dem Boden abgeschnitten worden. "Natürlich wächst sie wieder nach. Bis sie aber wieder groß genug ist, dass Vögel darin Schutz finden, werden Jahre vergehen."
Unser Leser weist darauf hin, dass man so einen radikalen Heckenschnitt immer nur mit einem Teil der Hecke durchführen sollte, nie vollständig, damit der Standort für die Vögel erhalten bleibt.
"Es nutzt nichts, auf der einen Seite Nistkästen aufzuhängen, und auf der anderen Seite ein Vielfaches an Lebensraum zu zerstören, ohne dass das notwendig wäre", schreibt unser Leser weiter. "Die Hecke war nicht im Weg, hat keine Sicht versperrt, da wird nicht gebaut, es war einfach nur eine Hecke. Offensichtlich muss noch viel getan werden, bis das notwendige Bewusstsein dafür vorhanden ist."
Auf Anfrage räumt man beim Landratsamt Kulmbach ein, einen Fehler gemacht zu haben. Durchgeführt hatten den Rückschnitt Mitarbeiter der Kreis-Straßenmeisterei, heißt es aus der Pressestelle. "Bei Rückschnittarbeiten, die regelmäßig im Frühjahr vor dem 1. März stattfinden, wurde dieser Bereich bedauerlicherweise zu stark zurückgeschnitten."
Hinweis an die Mitarbeiter
Die betreffenden Mitarbeiter seien bereits darauf hingewiesen worden, heißt es in dem Antwortschreiben aus dem Landratsamt weiter. Bei nächster Gelegenheit werde man die Mitarbeiter der Straßenmeisterei nochmals darauf hinweisen, bei solchen Arbeiten die Belange des Naturschutzes zu berücksichtigen.
Man bedaure sehr, dass es zu dieser unglücklichen Situation gekommen sei, so die Pressestelle. "Ein solch radikaler Rückschnitt wird in Zukunft nicht mehr erfolgen."