Kasendorfer Kinder haben viel Spaß auf der Baustelle

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Der Flur bietet viel Platz und lädt die Kinder in verschiedene Räume ein. Foto: Katharina Müller-Sanke
Der Flur bietet viel Platz und lädt die Kinder in verschiedene Räume ein. Foto: Katharina Müller-Sanke
Das neue Kindercafé ist bei den Kleinen sehr beliebt. Foto: Katharina Müller-Sanke
Das neue Kindercafé ist bei den Kleinen sehr beliebt. Foto: Katharina Müller-Sanke
 
Annalena hat mit Tobi und Andy vom Elektrohaus Wanderer zwei Freunde gefunden. Foto: Katharina Müller-Sanke
Annalena hat mit Tobi und Andy vom Elektrohaus Wanderer zwei Freunde gefunden. Foto: Katharina Müller-Sanke
 
Annalena will die Arbeiter gar nicht mehr weglassen. Bald haben sie ihre Arbeit im Kindergarten Arche Noah allerdings beendet. Foto: Katharina Müller-Sanke
Annalena will die Arbeiter gar nicht mehr weglassen. Bald haben sie ihre Arbeit im Kindergarten Arche Noah allerdings beendet. Foto: Katharina Müller-Sanke
 
Die Trainingseinheiten mit Hund Kelthy finden zweimal pro Woche im Literacy-Zimmer statt. Foto: Katharina Müller-Sanke
Die Trainingseinheiten mit Hund Kelthy finden zweimal pro Woche im Literacy-Zimmer statt. Foto: Katharina Müller-Sanke
 
In der Turnhalle wird gespielt, getobt und geklettert. Hugo ist schon richtig geübt. Foto: Katharina Müller-Sanke
In der Turnhalle wird gespielt, getobt und geklettert. Hugo ist schon richtig geübt. Foto: Katharina Müller-Sanke
 
Die Treppe im Bauzimmer ermöglicht das kreative Spielen auf verschiedenen Ebenen. Foto: Katharina Müller-Sanke
Die Treppe im Bauzimmer ermöglicht das kreative Spielen auf verschiedenen Ebenen. Foto: Katharina Müller-Sanke
 
Remco an der neuen Wasserstelle.Foto: Katharina Müller-Sanke
Remco an der neuen Wasserstelle.Foto: Katharina Müller-Sanke
 
Gemeinsames Essen gehört heute zum Kindergartenalltag. Aurora darf die Möhren schneiden. Foto: Katharina Müller-Sanke
Gemeinsames Essen gehört heute zum Kindergartenalltag. Aurora darf die Möhren schneiden. Foto: Katharina Müller-Sanke
 

Die Sanierung der Kasendorfer Kindertagesstätte "Arche Noah" läuft parallel zum Betrieb. Für die Kinder ist das kein Problem - sie haben sich schon mit den Handwerkern angefreundet.

Die Sanierung der Kasendorfer Kita "Arche Noah" läuft parallel zum Betrieb. Für die Kinder ist das kein Problem - sie haben sich schon mit den Handwerkern angefreundet. "Andy und Tobi sind meine besten Freunde!" Die sechsjährige Annalena ist total verrückt nach den beiden Elektroinstallateuren. Die beiden arbeiten seit fast einem halben Jahr in der Kindertagesstätte "Arche Noah" in Kasendorf. Auch Dachdecker, Bodenleger, Schreiner und viele weitere Handwerker gehen dort ein und aus - parallel zum normalen Kindergartenbetrieb.


Eine echte Mammutaufgabe


Eine echte Mammutaufgabe - das weiß auch Leiterin Susanne Noë. Sie ist froh, dass es nun endlich fast geschafft ist. "Eigentlich sollte ein Raum nach dem anderen saniert werden.
Doch dann gab es Lieferschwierigkeiten mit den Türen und Fenstern und das komplette Wasserleitungssystem musste ausgetauscht werden."

Dadurch ist der Zeitplan gehörig durcheinander gewirbelt worden. Das hat für Erzieherinnen, Kinder und Eltern Geduld und manchmal auch Kreativität erfordert. Die Jungen und Mädchen haben das Beste draus gemacht. "Unsere Kinder sind schon allein durch unser Konzept ganz flexibel im Kopf, können sich gut organisieren und auf neue Situationen einstellen," freut sich Noë. Und tatsächlich hat Annalena und ihren Freunden das Spielen auf der Baustelle gar nicht viel ausgemacht, wenn man vielleicht mal vom Lärm absieht.


Gut im Zeitplan


Im Gegenteil; Für die Kinder war es die einmalige Gelegenheit, verschiedenen Berufsgruppen über die Schulter zu schauen. "Die Arbeiter waren bei uns in den letzten Wochen richtig integriert", erzählt Susanne Noë. "Die Kinder fragen sie schon mal, ob sie ihnen die Schuhe zubinden können oder bitten die Männer sonst um Hilfe." Die nehmen's gelassen, beantworten geduldig die Fragen der Kleinen, lassen sie wo es möglich ist sogar mitmachen und arbeiten trotzdem fix weiter.

Denn die Sanierung des Kindergartens ist - das konnte sich im August noch kaum jemand vorstellen - sehr gut im Zeitplan. Seit rund einem Monat nimmt das Gebäude zuerst innen und jetzt auch außen immer mehr Gestalt an. Auch das Budget wurde eingehalten. Obwohl doch einige unvorhersehbare Kostenpunkte dazugekommen sind - wie zum Beispiel das Trinkwassersystem, das komplett ersetzt werden musste -, wird die Kindergartensanierung ungefähr so viel kosten wie vorher veranschlagt, nämlich 1,25 Millionen Euro.


Hell, offen und freundlich


Dank der Investition ist der Kindergarten kaum wieder zu erkennen. Alles ist hell, offen, freundlich und den Bedürfnissen des modernen Kindergartenbetriebes angepasst. Bereits vor rund sieben Jahren war der Betrieb auf ein offenes Konzept umgestellt worden. Das bedeutet, dass die Kleinen sich in der Einrichtung frei bewegen können. Es gibt keine Gruppen, die Kinder entscheiden selbst, was und wo sie spielen, bauen, toben, lesen oder basteln wollen.

Alles ist jetzt auf die Bedürfnisse der Kinder und Erzieherinnen zugeschnitten. So ist im Bauzimmer eine fulminante Treppe entstanden, ein neu eingerichtetes Literacy-Zimmer lädt zum Lesen und Lernen ein. Auch in den weiteren Räumen wurden teils durch kleine Veränderungen tolle Verbesserungen erreicht. Die Garderobenplätze sind verschönert, der Flur ansprechend gestaltet worden. Neue Böden, ein durchdachtes Farbkonzept und viele helle Oberlichter sorgen für ein insgesamt positives und ansprechendes Ambiente.

Zwei Anbauten sind entstanden, im einen befinden sich das Literacy-Zimmer, ein Sozialraum für die Mitarbeiter und das Büro. In einem zweiten kleineren Anbau wurde eine Art Schlammschleuse untergebracht. Hier machen sich die Jungen und Mädchen bereit für Ausflüge, Spiele im Garten oder den Gang in den Wald.


Brotzeit im neuen Kinderrcafé


Durch eine neue Aufteilung ist im Flur in Richtung Parkplatz ein wunderschönes Kindercafé entstanden, das vielleicht die größte Erleichterung im Kindergartenalltag darstellt. Vorher musste zum Essen viel umgeräumt werden. "Kindergarten heute stellt andere Anforderungen an das Gebäude noch vor 20 Jahren", ist Susanne Noë überzeugt. Zum Beispiel essen heute sehr viele Jungen und Mädchen zu Mittag, und auch das Frühstück oder eine Brotzeit werden im Kindercafé gerne eingenommen. Im Schlafraum sorgt ein wunderschöner Turm mit vielen verwinkelten und versteckten Höhlen dafür, dass sich die Kinder sogar beim Mittagsschlaf wohlfühlen.

"Wir sind sehr froh, dass wir bei dem Umbau so viel mitentscheiden durften", so Noë. "Wir sind mit dem Ergebnis sehr glücklich." Weiterempfehlen kann sie aber den Betrieb des Kindergartens auf der Baustelle nicht. "Bei uns ging es nicht anders. Aber ideal war es nicht. Die Eltern haben unheimlich viel Verständnis gehabt, alle haben an einem Strang gezogen. Auch die Nachbarn hatten zu leiden, weil die Arbeiter oft schon sehr früh angefangen haben. Ich danke allen Beteiligten für ihre Geduld!"

Jetzt werden nur noch einige kleine Restarbeiten erledigt. Das Schließsystem für die Tür eingebaut, lose Kabel verbaut und hier und da noch aufgeräumt und nachgebessert - und dann soll es endlich auch eine offizielle Einweihung geben.