Fassoldshof wird aufgebaggert: Von der Straße "Am Eichenhang" bis zum Ende der Kellergasse wird der Kanal neu verlegt. Es geht eng zu. Das ist aber nicht die einzige Herausforderung für die Arbeiter.
Der Bagger rattert an der Scheune von Dietmar Laude "Am Eichenhang" in Fassoldshof. Der Schuppen muss unterfangen werden, wie es offiziell heißt. Gemeint ist damit eine Absicherung des Gebäudes, damit auf dem angrenzenden Weg der neue Kanal verlegt werden kann.
Vom Anwesen "Am Eichenhang 4" werden die Rohre durch einen Verbindungsweg, die so genannte "Grüne Gasse", zur Kellergasse verlegt und dann weiter bis zum Ende der Bebauung.
Absprache klappt Dietmar Laude lobt die Arbeiter der Firma ASK Stübinger ("Die Absprache klappt"), die in schwierigen Verhältnissen am Werk sind. Schwierig deshalb, weil nicht nur der Platz relativ beengt ist, sondern auch, weil es oft verzwickte Situationen wegen der vielen Versorgungsleitungen gibt, die dort verlaufen.
Um diesen Umstand weiß auch stellvertretender Bauamtsleiter Frank Wiesel."Da ist Flexibilität bei der Baufirma und dem
Ingenieur-Büro gefordert." Neben der Enge der Baustelle sei auch das steil abfallende Gelände eine Herausforderung. Gegenüber der Scheune von Dietmar Laude werde deshalb sogar eine Stützmauer errichtet, um die Rohre dort verlegen zu können.
Bauzeit: zehn Wochen Rund 140 Meter Kanal werden neu verlegt, 582 000 Euro investiert der Markt in das Projekt. Zehn Wochen sind für die Arbeiten angesetzt, die vor etwa 14 Tagen begonnen haben. "Es wird so lange gearbeitet, wie es die Witterung zulässt", so Wiesel, der gerne einen früheren Baubeginn gehabt hätte, um noch heuer fertig zu werden. "Das Ganze hat sich aber nach hinten verschoben, weil die Rohre sehr lange Lieferzeiten hatten."
Der alte Kanal ist Wiesel zufolge über ein Privatgrundstück verlaufen.
Nachdem Verhandlungen über den Eintrag einer Grunddienstbarkeit gescheitert sind, werde der Kanal nun ausschließlich im öffentlichen Bereich eingebracht. "Eine Kommune sollte ohnehin anstreben, dass öffentliche Anlage in öffentlichem Grund liegen", so Wiesel.
Bitte um Verständnis Aufgrund der Enge der Baustelle und der Nähe zu den Häusern habe die Gemeinde ein Bodengutachten angefertigt und eine Beweissicherung vorgenommen, um den Bedenken der Gebäudeeigentümer nachzukommen. "Die Baustelle ist gut angelaufen. Die Gemeinde bittet die Anlieger weiter um Verständnis. Eine Baustelle ist nie einfach, wenn sie vor dem eigenen Haus ist."
Wiesel verweist darauf, dass das Projekt seit 2011 geplant und viele Varianten durchdacht wurden, um den Rohrdurchmesser zu optimieren, sprich zu verkleinern, um nicht so tief in den Boden zu müssen.
Die
Baumaßnahme war notwendig geworden, nachdem eine hydraulische Berechnung ergeben hat, dass der Kanal zu klein dimensioniert ist. Die Arbeiten bilden den zweiten Abschnitt in der Erneuerung des Kanalnetzes in Fassoldshof - und den wichtigsten, wie Wiesel sagt. "Damit das Wasser ungehindert zur Pumpstation abfließen kann. Hier ist ein Nadelöhr."
Im Zuge der Baumaßnahme wird auch ein Ringschluss der Wasserleitung vorgenommen, die bislang inmitten der "Grünen Gasse" geendet ist.