Der Stadtrat verständigt sich auf ein Ausweichquartier fürs JUZ, wenn in der Alten Spinnerei gebaut wird. Oder wird die frühere Gastwirtschaft "Zum Bockela" eine Dauerlösung?
Das Kulmbacher Jugendzentrum muss aus der Alten Spinnerei ausziehen. Wie berichtet, wird für den Ausbau der Räume im zweiten Stock zum Kunst- und Kulturzentrum die Decke über dem JUZ statisch ertüchtigt. "Das bedeutet, dass Gefahren für die Unteren Räumlichkeiten ausgehen können", erläuterte Oberbürgermeister Henry Schramm (CSU) in der Stadtratssitzung. Daher werde ein Ausweichquartier fürs JUZ gesucht.
Am Donnerstag wurde einen Lösung gefunden. Der Stadtrat sprach sich einstimmig dafür aus, dass die Jugendlichen ins nahe Bahnhofsgebäude umziehen. Angedacht ist, die leerstehende Gastwirtschaft "Zum Bockela" und zwei darüberliegende Wohnungen zu nutzen.
Laut OB Schramm hat bereits eine Begehung mit allen Beteiligten stattgefunden. In der ehemaligen Kneipe im Erdgeschoss stünden 170 Quadratmeter zur Verfügung und oben noch mal 200 Quadratmeter. Das Bauamt sei damit befasst, eine Kostenaufstellung für die Renovierung zu erarbeiten.
KJR: Bahnhof hat Charme
"Der Bahnhof hat einen gewissen Charme, da könnte man was draus machen", meinte Geschäftsführer Jürgen Ziegler vom Kreisjugendring. Er könne sich vorstellen, dass unten die offene Jugendarbeit und das Café untergebracht werden sowie Konzerte stattfinden. Oben sei Platz für Gruppen- und Medienarbeit. Zudem sei der Bahnhof verkehrsgünstig gelegen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.
Ingo Lehmann (SPD), der auch an die aufsuchende Jugendarbeit mit einem Streetworker erinnerte, und Jörg Kunstmann (CSU) konnten sich vorstellen, dass der Bahnhof eine Dauerlösung fürs JUZ wird. In so einem Fall wäre es im Hinblick auf notwendige Investitionen ein-facher, "wenn uns der Bahnhof gehören würde", sagte Schramm.
Stadt will Gebäude kaufen
Deshalb habe er, so der Oberbürgermeister, bereits bei der Deutschen Bahn AG angefragt, ob sie das Gebäude verkaufen würde. Es gebe die Möglichkeit, dafür das staatliche Leerstandsprogramm in Anspruch zu nehmen. Allerdings habe die Bahn signalisiert, dass so eine Entscheidung zwei bis drei Jahre dauern könne. Er, Schramm, werde versuchen, den Prozess zu beschleunigen. "Man muss sehen, wie sich die Bahn dazu stellt. Wir werden diesen Weg aber weiter beschreiten."
EKU-Platz: Kosten stehen fest
Es war eine der größten Baustellen in der Geschichte Kulmbachs: die Sanierung der Tiefgarage und die Neugestaltung des EKU- Platzes. "Ein ganz schwieriges Projekt, eine Operation am offenen Herzen der Stadt", stellte OB Schramm fest. "Es war Wahnsinn, ich baue keine Tiefgarage mehr." Seit kurzem ist die neue Mitte der Stadt fertig und hat ihre Bewährungsprobe als Bierfestplatz bestanden. Der EKU-Platz und die Tiefgarage werden laut Schramm von den Kulmbachern sehr gut angenommen. "Ich bekomme viele positive Rückmeldungen", sagte er.