Jetzt braucht es Taten

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In der Stadt Kulmbach besteht ein deutlich spürbarer Mangel an Krippenplätzen für Kleinkinder. Foto: Julian Stratenschulte/dpa
In der Stadt Kulmbach besteht ein deutlich spürbarer Mangel an Krippenplätzen für Kleinkinder. Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Seit Jahren gibt es in Kulmbach immer wieder Engpässe in den Kitas. Vor allem Krippenplätze sind Mangelware. Die Stadt steht in der Pflicht.

Das Problem ist nicht neu und scheint die Stadt Kulmbach doch immer wieder zu überraschen. Eltern melden ihr Kind für Krippe oder Kindergarten an - und bekommen keinen Platz.

Zugegeben: Der Bedarf an Krippenplätzen ist etwas schwieriger zu planen als der an Kindergartenplätzen. Das Zeitfenster, um auf Geburtenzahlen zu reagieren, ist klein. Als Ausrede kann das jedoch nicht dauerhaft herhalten. Denn der Trend ist eindeutig: Immer mehr Mütter wollen oder müssen nach der Geburt der Kinder ihrem Beruf nachgehen.

Reagieren die Kommunen entsprechend? Viele Gemeinden im Landkreis haben in den letzten Jahren bestehende Kitas erweitert und neue gebaut, um attraktiv für Familien zu sein. Dementsprechend ist es fast überall möglich, einen Platz zu bekommen.

Mit einer Ausnahme: In der Stadt Kulmbach ist der Bedarf größer als das Angebot. Viel größer. Familien, die nicht zum Zug kommen, sind im Krisenmodus: Die Mütter wissen, wann sie wieder zur Arbeit müssen, aber nicht, wohin mit ihrem Kind. Sie könnten ihr Recht einklagen, und manche werden das vermutlich tun. Was bleibt ihnen übrig? Doch eigentlich wollen die Familien nicht vor Gericht ziehen, sondern nur erreichen, dass das Problem ernsthaft angegangen und gelöst wird.

Mit Hochdruck arbeite man an einer Lösung, heißt es aus dem Rathaus. Wie die aussehen könnte? Sehr konkret scheinen die Vorstellungen nicht zu sein. Eins ist aber sicher: Das Problem wird sich verschärfen. Die Stadt hat Zuwachs an jungen Familien, doch die Betreuungsangebote für die Kinder wachsen nicht mit.

Wenn die Stadt kluge Köpfe und Familien gewinnen möchte, muss die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auf der Prioritätenliste flott nach oben rutschen. Absichtserklärungen sind wenig wert, wenn ihnen keine Taten folgen.