In Trebgast gibt's weiter Ärger mit der Bahn

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Anstatt auf dem Gehweg die Gleise überqueren zu können, müssen die Schulkinder auf der Straße am Trebgaster Bahnübergang vorbei geleitet werden, weil der fertige Fußweg wegen fehlender Begrenzungslinien seit November gesperrt ist. Foto: Dieter Hübner
Anstatt auf dem Gehweg die Gleise überqueren zu können, müssen die Schulkinder auf der Straße am Trebgaster Bahnübergang vorbei geleitet werden, weil der fertige Fußweg wegen fehlender Begrenzungslinien seit November gesperrt ist. Foto: Dieter Hübner

Obwohl baulich alles fertig ist, lässt die Bahn AG den Gehsteig am Übergang in der Berliner Straße noch immer gesperrt. Eine Gefahrenquelle, wie Schulweghelfer Dieter Muhr erläutert.

Morgens um 7.30 Uhr in der Berliner Straße. Es ist noch relativ dunkel. Im Sekundentakt passieren Fahrzeuge den Bahnübergang in beiden Richtungen. Dieter Muhr, ausgestattet mit reflektierender gelber Jacke und Verkehrs-Kelle, ist bereits seit einer Viertelstunde vor Ort. Er ist einer von derzeit 16 Schulweghelfern, die im wöchentlichen Wechsel dafür sorgen, dass die Schüler aus dem östlichen Wohngebiet "Flur" an dieser Stelle die Straße gefahrlos überqueren können.

Dieter Muhr muss nicht lange warten, bis die ersten Kinder auf ihn zukommen. Er muss aufpassen, denn der Übergang liegt direkt hinter einer Biegung, aus der die von der Ortsmitte her kommenden Fahrzeuge plötzlich auftauchen.
"Wenn die Straße morgens noch etwas glatt ist, und ein Auto kommt hier um die Kurve und muss wegen der querenden Kinder plötzlich auf die Bremse, kann das schon mal eng werden", beurteilt er die Situation jetzt im Winter.

Eigentlich hat die Gemeinde inzwischen ja dafür gesorgt, dass diese Gefahrenstelle längst der Vergangenheit angehören sollte. Im Zuge der technischen Ertüchtigung des Bahnübergangs durch die DB Netz AG hat sie nämlich aus eigenen Mitteln ortsauswärts links einen neuen Gehsteig errichten lassen. Aber die Deutsche Bahn spielt leider wieder einmal nicht mit.

Über ein halbes Jahr zogen sich die aufwendigen Baumaßnahmen der Bahn AG am Treb gaster Schienennetz hin. Viele Bürger haben wegen der Lärmbelästigungen, vor allem an den Wochenenden, schlimme Sommernächte hinter sich. Mit der Fertigstellung und Inbetriebnahme des neuen Mittelbahnsteigs Anfang Dezember sind zwar die wesentlichen Arbeiten im Bahnhofsbereich und den umliegenden örtlichen Bahnübergängen abgeschlossen. Aber ohne Ärgernis geht es auch jetzt noch nicht ab: Der Gehweg am Übergang Berliner Straße ist ohne erkennbaren Grund immer noch gesperrt.

Ein Ärgernis ist das deshalb, weil gerade hier ein potenzieller Gefahrenpunkt für die Schulkinder entschärft werden könnte. Wenn die Sperrung am Bahnübergang nicht wäre, könnten die Kinder nämlich gleich hinter dem "Opels-Haus" sicher auf die andere Straßenseite wechseln, weil an dieser Stelle die Straße in beide Fahrtrichtungen gut einsehbar ist. Ab hier verläuft der Gehsteig dann durchgehend bis zum Schulhaus.

Die Begründung der Bahn AG für die fortdauernde Sperrung des von baulicher Seite komplett fertigen Gehwegs: Der neu asphaltierte Belag über die Schienen muss zur Begrenzung noch zwei weiße Markierungsstreifen erhalten. Dem aufmerksamen Betrachter erschließt sich diese Logik aber nicht, denn diese Begrenzungsstreifen fehlen auch beim Gehsteig auf der anderen Seite. Und der ist nicht gesperrt, sondern für die Fußgänger ungehindert begehbar.