Verdi befürchtet, dass die Impfpflicht den Personalnotstand verstärken wird. Dass das nicht passiert, hofft man auch in Kulmbach. Die Impfquote sei bei ihnen schon jetzt sehr hoch, sagen das Klinikum, die Awo und ein privater Pflegedienst.
Wer im Gesundheitswesen arbeitet, muss sich künftig gegen Corona impfen lassen oder nachweislich genesen sein - das haben Bundestag und Bundesrat beschlossen, die der Änderung des Infektionsschutzgesetzes zugestimmt haben. Die Impfpflicht soll ab März für Mitarbeiter von Einrichtungen gelten, in denen besonders durch Covid-19 gefährdete Menschen behandelt oder betreut werden. Dazu zählen Krankenhäuser, Arztpraxen und Pflegeheime.
Viele begrüßen den Beschluss, es gibt aber auch Kritik. So sieht die Gewerkschaft Verdi die Gefahr, dass einer Branche, in der die Impfquote ohnehin hoch sei, ungeimpftes Personal verloren geht, was schmerzlich wäre, weil die Personaldecke schon jetzt angespannt sei. Verdi befürchtet, dass sich der Pflegenotstand weiter verschärfen wird.
Viele sind geimpft
Für jede Einrichtung wäre es ein Rückschlag, wenn sich Mitarbeiter verabschieden. Das weiß Johnny Vierthaler, der stellvertretender Personalratsvorsitzender am Klinikum ist, das über 1700 Beschäftigte zählt. Wie er mitteilt, hat noch kein Mitarbeiter, der Bedenken hat, das Gespräch mit dem Personalrat gesucht. Die Impfquote in der Belegschaft sei ohnehin hoch, viele seien schon geboostert, sagt der Personalsprecher, der persönlich hofft, dass sich viele weitere Mitarbeiter, bei denen keine gesundheitlichen Gründe dagegen sprechen, vor der Pflicht noch freiwillig impfen lassen.
"Das weiß noch keiner"
Vierthaler ist gespannt, wie die Ausführungsbestimmungen aussehen werden, was denen droht, die sich nicht impfen lassen wollen. "Das weiß noch keiner." Grundsätzlich bedauert er es, dass die Pflicht auf die Berufsgruppe heruntergebrochen wird, die in der Pandemie wie keine andere gefordert sei, zumal die allermeisten geimpft seien. "Ich bin für eine allgemeine Impfpflicht, die ja vermutlich auch noch kommt."
Impfquote bei 92 Prozent
Die wünscht sich auch Geschäftsführerin Brigitte Angermann, die mitteilt, dass die Impfquote aller Beschäftigten am Klinikum bei 92 Prozent, beim Pflegepersonal wohl sogar darüber liegt. "Denn was hilft es uns, wenn wir noch ein paar Prozent zulegen, in der Bevölkerung aber 20 bis 30 Prozent ungeimpft sind", sagt Angermann, die die allgemeine Pflicht für erforderlich hält, "damit wir aus der Pandemie rauskommen".
Wie Johnny Vierthaler ist auch Brigitte Angermann überzeugt, dass sich vor März noch weitere Beschäftigte freiwillig impfen lassen. "Sollten Mitarbeiter wegen der neuen Vorgabe kündigen, wäre das sehr schade. Doch es macht schon Sinn, dass die Beschäftigten im Gesundheitsbereich geimpft sind." Wer nicht geimpft oder genesen ist, der muss sich laut Angermann derzeit täglich vor Dienstantritt testen lassen.
Hohe Impfquote bei Awo
Wie Awo-Geschäftsführerin Margit Vogel mitteilt, ist die Impfquote in den einzelnen Einrichtungen der Arbeiterwohlfahrt unterschiedlich, generell aber hoch: "Gerade dort, wo es Corona-Ausbrüche gegeben hat." Ob sie die Befürchtung hat, dass man durch eine Impfpflicht Mitarbeiter verlieren könnte? "Ich hoffe es nicht, man steckt da aber natürlich nicht drin." Für Vogel ist die Impfentscheidung bis dato noch eine sehr persönliche Angelegenheit. Wenn es die Verpflichtung gibt, "werden wir die natürlich umsetzen".
Es ist einfach nur beschämend, wenn das Pflegepersonal mit Kündigung droht. Es wäre eine moralische Selbstverständlichkeit sich als Pflegekraft impfen zu lassen! Aber gut, sollen sie kündigen. Dann aber auch kein ALG! Keine sonstige finanzielle Unterstützung. Und ich bin mal gespannt, was sie dann ihrem neuen Arbeitgeber sagen, wenn er sie nach dem beruflichen Werdegang fragt, bzw. warum gekündigt wurde. Nein, ich habe da absolut kein Verständnis. Die Leute, die in einer Pflegeeinrichtung/Klini arbeiten, MÜSSEN sich impfen lassen. Vom Betriebshandwerker über die Geschäftsleitung bis hin zum Pflegepersonal/Ärzte. Ohne Ausnahme.
Grundsätzlich kann ich mir in Deutschland meinen Arbeitsplatz frei wählen. Es gibt genug freie Stellen mit weniger psychischer Belastung, wo man mit einem täglichen Test, gerne als Arbeitskraft genommen würde. Sehen sie die vielen freien Stellen nicht, oder wollen sie diese nicht sehen? Machen sie mal die Augen beim Einkaufen auf!
Freie Stellen? O.k., dann sollen mal die Pflegekräfte sie selbst kündigen ( aufgrund des impfen`s) mal als LKW Fahrer tätig werden! DIe werden dringend gesucht und meistens ist man da auch allein unterwegs. Könnte also sogar diue Testpflicht enfallen. Mannomann, Frankenfregger....Sie machen wirklich ein G´schmarr zamm.
Mir geht dieses ganze rumhacken auf anderen Meinungen so auf den Sack! Jeder hat das Recht zu entscheiden, ob er sich impfen lässt oder nicht! Bei keiner anderen Krankheit gibt's so eine öffentliche Debatte darüber! Bei Hepatitis, Gebärmutterhalskrebs oder was weiß ich, interessiert es keine Sau! Klar reden wir da nicht von Ansteckungen in dem Maße, aber unser Gesundheitssystem belastet es trotzdem! Das Krankenhäuser personell schlecht besetzt sind und Intensivbetten aus finanzpolitischen Gründen wegrationalisiert werden ist nicht die Schuld der Ungeimpften! Das sollten wir nicht vergessen, wenn wir auf diese schimpfen! Ich bin geimpft, weil ich meine Ruhe haben wollte und nicht aus purer Überzeugung! Trotzdem glaub ich nicht, dass mir dadurch ein Ohr abfällt! Aber es fällt mir immer noch schwer zu glauben, dass ein Staat, der mich im Suff, rauchend und fertig Produkte essen lässt, in die er Firmen alles mögliche ungesunde rein panschen lässt, plötzlich an meiner Gesundheit interessiert ist! Dafür brauche ich nicht Querdenken, da lässt mich mein gesunder Menschenverstand zweifeln! Viele beklatschen leider nur andere Meinungen, anstatt selbst zu denken...
So spricht jemand, der nicht im Pflegebereich arbeitet - odr?