Schnecken schnell und stark. Sie sind Zwitter, jedes Exemplar kann zwei Mal im Jahr bis zu 400 Eier legen. Das legt den Grundstein für eine neue und noch größere Plage im Folgejahr.
Ganz wichtig zu wissen: Nicht jede Schnecke ist ein Feind für Kulturpflanzen, betont Gartenexperte Reif. Nützliche Schneckenarten im Garten sind Schnirkelschnecken, Weinbergschnecken, Garten-Bänderschnecke, und die Schnegel, wobei der räuberische Tigerschnegel fleißig hilft, die Population der anderen Nacktschnecken in Schach zu halten. Gehäuseschnecken sind friedliche Pflanzenfresser, die abgestorbenes Material vertilgen und unsere Gärten aufräumen.
Schon, um sie zu schützen, ist die Verwendung von Schneckenkorn keine gute Wahl. Günter Reif setzt es nur im äußersten Notfall ein, um seine vielen noch zarten Pflänzchen vor dem Gefressenwerden zu bewahren. "Und auch dann sollte man nur ein Mittel mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat benutzen, das für andere Tiere ungiftig ist." Am humansten sei es, die Schnecken mit einer Schere zu zerschneiden.
Anna-Lena Neubig, Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege, rät von Schneckenkorn grundsätzlich ab und empfiehlt Schneckenzäune und andere Barrieren zur Abwehr. Auch für die Fachberaterin gilt: "Wenn der Druck zu groß wird und man die Übermacht der Schnecken letztlich doch mit Gewalt beseitigkämpfen muss, dann ist das Töten mit der Schere das Verträglichste für alle anderen Gartenbewohner."
Fünf Methoden
Noch mehr Schnecken Tigerschnegel sind des Gärtners Freunde: Die an ihrem Tigermuster leicht zu erkennenden Schnegel jagen Nacktschnecken und fressen auch ihre Eier.
Barrieren Schneckenzäune sind ein wirksamer Schutz, jedoch für große Beetflächen kostspielig. Schneckenkragen können einzelne Jungpflanzen schützen. Auch Umrandungen aus Schafwolle sind effektiv.
Absammeln Dass Schnecken sich gerne dort verstecken, wo es dunkel und feucht ist, kann man ausnutzen: Rhabarberblätter, Bretter oder Steine auslegen - und morgens die Tiere dort und in den Beeten absammeln.
Natürliche Feinde Igel und (Lauf) Enten sowie manche Vögel verputzen Nacktschnecken. Die Spanischen Wegschnecken haben bei uns jedoch keine natürlichen Feinde: Ihr bitterer Schleim schreckt Fressfeinde ab.
Mord Letzter Ausweg beim Massenansturm ist die Tötung der Schnecken. Damit diese dabei nicht unnötig leiden, ist folgende Methode die beste (wenn auch für den Ausführenden die unangenehmste): Das Durchschneiden mit einer Schere (hinter dem Schild am Kopf) führt sofort zum Tod. Wer die Schnecken dagegen erstickt, ertränkt, mit heißem Wasser übergießt, mit Salz bestreut oder vergiftet, quält sie.