Ausprobieren und Erfahrungen sammeln - so entstehen heute die Konzepte für den Wald von morgen.
Eine magische Glaskugel - die hätten Förster und Waldbesitzer gerne. Sie könnte ihnen zeigen, wie genau die klimatischen Verhältnisse in Oberfranken im Jahr 2100 aussehen. Dann nämlich werden die Bäume, die jetzt gepflanzt werden, die Wälder von morgen sein.
Unter anderem im Arboretum im Kulmbacher Stadtwald werden mögliche Zukunftsbäume getestet: Sind Zedern und Mammutbäume die neuen grünen Superhelden? Das gilt es herauszufinden.
Aber warum müssen wir eigentlich Bäume pflanzen? Kann sich der Wald nicht selbst erneuern? Die Samen an den Standort optimal angepasster Altbäume fallen auf den Boden, die stärksten setzen sich durch. Und schon wächst ein gesunder neuer Baumbestand.
Das wäre natürlich am besten, würde viel Geld und Arbeit sparen. Naturverjüngung hat über Jahrhunderte prächtig funktioniert. Der Mensch muss nicht überall eingreifen.
Eigentlich.
Doch unser Lebensstil hat das natürliche Gleichgewicht aus der Balance gebracht und ist zumindest zum Teil für den Klimawandel verantwortlich. Der macht dem Wald zu schaffen, Trockenheit und Borkenkäfer haben riesige Fichtenkulturen in die Knie gezwungen.
Jetzt stehen wir in der Pflicht, die Fehler wieder auszubügeln, so gut es halt noch geht. Aktiver Klimaschutz gehört dazu und eben auch die gezielte Anpflanzung von robusten Bäumen auf den Kahlschlag-Flächen. Was die Natur dort sät, ein paar Buchen, Kiefern, Birken, Eichen, das ist gut und soll gemeinsam mit den neuen Baumarten eine starke Gemeinschaft bilden. Es könnten Zedern und Mammutbäume sein, vielleicht aber auch Esskastanien und Zuckerahorn.