Quizfrage: Was muss man sein, um in diesen Tagen bei einer (gefühlten) Temperatur von minus fünf Grad und einem eisigen Nordostwind im Freien mit etwa 20 Gleichgesinnten die Grillsaison zu eröffnen? Die richtige Antwort: Geocacher!
Eigentlich waren es nur wenige Unentwegte, die sich am Wochenende zu einem Rundgang um den Trebgaster Badesee durchgerungen hatten. Wären da im Bereich des Spielplatzes nicht zwei junge Leute gewesen, die doch tatsächlich alle dafür notwendigen Vorbereitungen trafen, die darauf schließen lassen mussten, dass sie gleich damit beginnen wollten, ihr Mittagessen zuzubereiten. Neben bereitgestellten Bierbänken und einem aufgebauten Grill stand ein Sack Holzkohle. Nach und nach gesellten sich aus allen Richtungen immer mehr Personen dazu - aus Bayreuth, Bindlach, Feuln, Hummeltal, Hollfeld und Kulmbach.
Idee im Internet verbreitet Es bestand kein Zweifel: Sie trafen sich, um die Grillsaison einzuläuten.
Die Idee, mit diesem Event der etwas anderen Art, zu dem seit einiger Zeit auf einer entsprechenden Seite im Internet eingeladen wurde, entstand beim letzten Cacher-Brunch.
Das Hobby, dem diese Menschen normalerweise in ihrer Freizeit frönen, nennt sich neudeutsch "Geocaching". Es funktioniert im Prinzip wie eine Schnitzeljagd im Freien, nur mit modernerem Handwerkszeug. Auf einer Internetplattform veröffentlicht jemand bestimmte Koordinaten, die mit Hilfe eines GPS-tauglichen Geräts zu einem geheimem Lager, einem "Cache" führen. Dort ist in der Regel ein wasserdichter Behälter deponiert, in dem sich neben allerlei Gegenständen, die getauscht werden können, ein Logbuch befindet. Darin muss der Finder seine erfolgreiche Suche eintragen.
Wichtig dabei ist, dass Uneingeweihten der Cache verborgen bleibt.
Die Natur hat Priorität Die Besucher der Grillparty erklären ihre Leidenschaft für diese Art der Freizeitgestaltung mit der Option, immer neue Entdeckungen an markanten Punkten zu machen, an denen man sonst achtlos vorüber geht, seien es Brunnen, Steinkreuze, oder besondere Aussichtpunkte. Priorität hat dabei der Aufenthalt in der Natur, "unsere schöne Gegend kennen zu lernen und zu genießen", wie es eine Teilnehmerin ausdrückte.
Nachdem sich alle gestärkt hatten, konnten einige dann doch nicht widerstehen und haben noch verschiedene "Caches" aufgesucht, die sich in der unmittelbaren Umgebung, zum Beispiel im Laitscher Wald oder im Pfarrholz, befinden. Wenn man dem Logbuch Glauben schenken darf, waren einige auch dort, "wo der Postmann zweimal klingelt..."