Gemeinde Rugendorf lässt stattliche Birke fällen

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Die Birke in Zettlitz muss weichen. Ihre Wurzeln beschädigen bereits den unterirdischen Löschtank. Foto: Klaus Klaschka
Die Birke in Zettlitz muss weichen. Ihre Wurzeln beschädigen bereits den unterirdischen Löschtank. Foto: Klaus Klaschka
Schon bessere Tage hat die Möblierung des einst preisgekrönten Zettlitzer Dorfplatzes gesehen. Foto: Klaus Klaschka
Schon bessere Tage hat die Möblierung des einst preisgekrönten Zettlitzer Dorfplatzes gesehen. Foto: Klaus Klaschka
 

Die Wurzeln einer Birke in Zettlitz haben bereits den Löschbehälter beschädigt. Jetzt soll der Baum gefällt werden.

Dem Eichenprozessionsspinner soll es in ganz Rugendorf an den Kragen gehen. Das beschloss der Gemeinderat am Montagabend. Akut betroffen ist zunächst die Eiche auf dem Dorfplatz in Zettlitz. An ihr wurden drei Nester gefunden, die entfernt werden müssen.

Die Raupen des Eichenprozessionsspinner-Schmetterlings haben in ihrer Entwicklungsphase zwischen Mai und Juli Brennhaare auf dem Rücken, die ein Nesselgift gegen Fressfeinde haben und beim Menschen einen charakteristischen Hautausschlag und einen starken Juckreiz hervorrufen können. Auf Vorschlag von Johannes Heyl soll der Bauhof nun aber sämtliche Eichen auf öffentlichem Grund im Gemeindegebiet auf Befall untersuchen und gegebenenfalls auch behandeln.

Privatleute können mitmachen

Zudem schlug Bürgermeister Gerhard Theuer vor, dass sich auch Privatleute an der Aktion beteiligen können, wenn sie einen Befall von Eichen auf ihrem Grund feststellen, das würde ihnen Kosten sparen. Nachdem die Raupen möglichst zeitnah bekämpft werden müssen, muss ein Befall bis spätestens 19. Juni gemeldet werden.

Die Raupen können auf verschiedene Weise bekämpft werden, teilte Theuer mit. Er favorisiere allerdings die Heißwassermethode ohne Chemie, bei der die befallenen Stellen mit annähernd kochendem Wasser besprüht werden. Nach ihm vorliegenden Angeboten würde dies pro Baum um die 150 Euro kosten, die Privatleute aus eigener Tasche bezahlen müssten.

Platz unter der Eiche gesperrt

Die Eiche in Zettlitz war von Kreisfachberater Friedhelm Haun begutachtet worden, weil sich in deren Kronenbereich Totholz gebildet hatte, das aus Gründen der Verkehrssicherheit entfernt werden muss. Ansonsten ist der Baum vom Stamm her gesund. Bis die bei der Besichtigung entdeckten Raupen entfernt sind, wird der kleine Platz um den Baum gesperrt; die Bänke unter der Eiche dürfen solange nicht benutzt werden.

Martin Hohlweg merkte hierzu süffisant an, dass er nicht glaube, "dass sich noch viele Leute unter der Eiche niederlassen wollen", da die Sitzgruppe in einem maroden Zustand sei. Tatsächlich zeugen die Sieger-Plaketten der Aktion "Das schönere Dorf" aus den Jahren 1976 und 1977 und "Natürlicher Dorfplatz" aus dem Jahr 1987 davon, dass der Platz bessere Tage hinter sich hat. Eine Renovierung der kleinen Anlage sah der Gemeinderat dennoch als jetzt nicht vordringlich an.

Ein weiteres Problem besteht mit der doppelstämmigen Birke unweit der Eiche. Einer der Stämme neigt sich stark auf die Straße und könnte bei einem Sturm umstürzen. Eigentlich war daran gedacht, die beiden Stämme mit einer Kronensicherung zu verbinden und damit zu stabilisieren. Allerdings, so Bürgermeister Theuer, habe sich bei der Überprüfung des unterirdischen Löschwasserbehälters neben der Birke herausgestellt, dass deren Wurzeln bereits in den Behälter wachsen.

Um den Behälter zu erhalten, schlug er deshalb vor, den Baum "bedauerlicherweise" zu fällen. Theuer wies darauf hin, dass in unmittelbarer Nähe bereits zwei junge Bäume gesetzt worden sind. Diesem Vorschlag folgte der Gemeinderat einstimmig. Die Fällung und die Entfernung des Totholzes aus der Eiche kosten zusammen 650 Euro.

Was passiert mit dem Fußboden?

Noch nicht entschieden hat der Gemeinderat, wie und ob der Fußboden im Schulhaus renoviert werden soll. Die bereits mehrfach nachgeschliffenen Holzdielen sind wieder in einem desolaten Zustand. Sie zu schleifen und neu einzulassen, würde nach vorliegenden Angeboten zwischen 6500 und 8500 Euro kosten. Zwei der Anbieter würden sogar bezweifeln, ob es überhaupt noch sinnvoll sei, den mittlerweile dünn geschliffenen Boden zu renovieren. Ein neuer Boden würde allerdings 16 000 bis 20 000 Euro kosten, sagte Theuer. Bei einer Ortsbesichtigung soll das weitere Vorgehen festgelegt werden.

Zwei weitere Hundetoiletten werden für Losau angeschafft. Damit folgte der Gemeinderat einer Bitte aus dem Ortsteil. Zudem, so ein Vorschlag von Martin Hohlweg und Johannes Heyl, sollten Hundehalter noch klarer darauf hingewiesen werden, die benutzten Tüten im Sammelbehälter zu deponieren und nicht neben die Wege zu werfen. Eine Toilette wird in der Nähe der Bushaltestelle aufgestellt; für den Platz der zweiten sollen die Losauer noch gefragt werden.