"Überragend lecker": Familiengeführtes Hotel-Restaurant "am Fuß der Fränkischen Schweiz" schließt

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"Fränkischer Hof" macht nach über einem Jahrhundert zu
Thurnau aus der Vogelperspektive. Foto: Markt Thurnau
"Fränkischer Hof" macht nach über einem Jahrhundert zu

Der "Fränkische Hof" in Thurnau hat geschlossen. Mehr als 110 Jahre lang war der traditionsreiche Betrieb mit Restaurant und Hotel in Familienbesitz. Besonders die gutbürgerliche Küche war bei den Gästen beliebt.

Im Markt Thurnau, direkt "am Fuß der Fränkischen Schweiz", findet man in der Bahnhofstraße 19 den "Fränkischen Hof". Das Hotel-Restaurant ist nach eigenen Angaben bereits seit über 110 Jahren in Familienbesitz. Doch mit Beginn dieses Jahres ist Schluss: Zum Jahreswechsel hat Christine Schneider, die den Betrieb jahrzehntelang gemeinsam mit ihrem Mann am Laufen gehalten hatte, den "Fränkischen Hof" geschlossen, berichtet die Frankenpost. Auch ein Kult-Club der Region hat jüngst dichtgemacht - 75 Jahre lang war die Location ein beliebter Anlaufpunkt.

Im Jahr 1911 wurde der Familienbetrieb eröffnet und ist "seither bekannt für seine gutbürgerliche Küche", heißt es von der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz über das Gasthaus. Die fränkische Küche wurde ergänzt durch Salat und Gemüse aus eigener Erzeugung sowie "Wurstspezialitäten aus eigener Hausschlachtung", erklärt die Familie Schneider auf der Webseite. Einmal im Monat traf sich der Musiker-Stammtisch in der Gaststätte, welchem man sich nach Lust und Laune anschließen konnte.

Geteilte Meinungen zu "Fränkischem Hof": Urteil über Küche fällt jedoch eindeutig aus

Die Wirtsleute beschreiben ihr Restaurant als "elegant und rustikal", die Räume seien "behaglich eingerichtet". Im Sommer waren für Gäste auch die Terrasse und der Biergarten geöffnet. Das angrenzende Hotel bestand aus insgesamt 10 Zimmern, die demnach von "Geschäftsleuten, Einheimischen und Gästen aus aller Welt" gebucht wurden. Auch Familien mit Kindern waren hier gerne gesehen. Im Schnitt war das Restaurant mit einer Bewertung von knapp vier Sternen recht beliebt. Das Essen sei "super klasse" gewesen, "überragend lecker", schreibt ein anderer und auch die "fairen Preise" werden gelobt.

Teilweise wird jedoch das demnach ältere Inventar bemängelt. "Die Zimmer sind veraltet", heißt es, eine "Zeitreise in die 60er Jahre". Was für den einen "sehr altbacken" ist und eine "beklemmende Atmosphäre" schafft, ist für den anderen allerdings ein "schönes Zimmer" - und neben der Küche wird vor allem die Lage des Gasthauses sehr gelobt. Mit der Fränkischen Schweiz, dem Fichtelgebirge und dem Frankenwald "förmlich vor der Haustür" ist Thurnau vor allem wegen seines "mittelalterlichen Reizes", den zahlreichen Töpfereien und dem "wohl größten Töpfermuseum Deutschlands" bekannt, heißt es vonseiten der Familie Schneider.

In Kulmbach ist außerdem das Deutsche Zinnfigurenmuseum zu finden - man findet dort Einblicke in Geschichte und Gegenwart im Miniaturformat sowie eine "rekordbrechende Zinnfigurensammlung". Mehr Nachrichten aus Kulmbach findest du in unserem Lokalressort.