Felsfreilegung noch nicht optimal

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Der Magnusturm in Kasendorf ist ein bekanntes und beliebtes Ausflugsziel im Landkreis Kulmbach. Doch die Aussicht von ganz oben war aufgrund des dichten Baumbestands nicht optimal. Foto: Archiv/Hänseler
Der Magnusturm in Kasendorf ist ein bekanntes und beliebtes Ausflugsziel im Landkreis Kulmbach. Doch die Aussicht von ganz oben war aufgrund des dichten Baumbestands nicht optimal. Foto: Archiv/Hänseler

Die Sicht vom Magnusturm aus soll besser werden. Deshalb hat der Kasendorfer Bauhof viel Zeit in die Felsfreilegung investiert. Das Ergebnis könnte allerdings positiver sein, wenn auch alle privaten Grundstücksbesitzer ihren Baumbestand anpassen würden.

Der Kasendorfer Turmberg mit dem Magnusturm war ein Thema bei der Bürgerversammlung. Zur Felsfreilegung stellte Bürgermeister Bernd Steinhäuser fest, dass der Bauhof hier sehr viel Zeit investiert hat. Leider seien nicht alle Grundstücke im Eigentum der Gemeinde. Private Eigentümer seien zwar ebenfalls angehalten worden, ihren Baumbestand anzupassen, aber man habe hier als Kommune keinen Einfluss, erläuterte der Bürgermeister.

Nach der Auflösung des Wasserversorgungs-Zweckverbands Peestener Gruppe wird es für einige Bürger Nachzahlungen geben. Die Gründe machten Steinhäuser und Verwaltungsleiter Herbert Schmidt noch einmal deutlich gemacht. Seit 2004 bereits habe es Probleme mit der Überschreitung einiger Grenzwerte gegeben. Seit 2009 seien auch Spuren von Uran im Wasser entdeckt worden, so Steinhäuser.
Daher wäre nun zeitnah eine Verbesserung der Situation durch den Bau einer Wasseraufbereitungsanlage nötig gewesen. Bisher wird das Wasser in der Peestener Gruppe vom Brunnen direkt in das Leitungsnetz gepumpt. Die Kosten für die Aufbereitungsanläge lägen bei mindestens 800 000 Euro.

"Kosten wären unzumutbar"

Die hohen Kosten bei den vergleichsweise wenigen Abnehmern im Bereich der Peestner Gruppe wären unzumutbar, so Steinhäuser. Daher habe man sich für die Auflösung der Peestner Gruppe entschieden. Die Gemeinden Kasendorf und Thurnau versorgen seit Anfang des Jahres das Gebiet je zu einem Teil. Die Ortschaften auf Thurnauer Gebiet werden über Thurnau versorgt. Kasendorf versorgt seine eigenen Ortsteile sowie einige Dörfer auf Mainleuser Gebiet und den Ortsteil Roter Hügel, der zu Kulmbach gehört, in Zukunft mit.

Nachdem die Kasendorfer in der Vergangenheit bereits eine Wasseraufbereitungsanlage finanziert haben, müssten nun der Gerechtigkeit halber auch die ehemaligen Kunden der Peestner Gruppe an diesen Kosten beteiligt werden. Für ein durchschnittliches Grundstück hat die Verwaltung rund 250 bis 300 Euro berechnet. Die bis zu 400 Bescheide werden im kommenden Jahr verschickt.

Die Gemeinde stellt Überlegungen an, in Kasendorf ein weiteres Wohnbaugebiet auszuweisen. Wo es entstehen könnte, ist noch unklar. Fest steht, dass im Gebiet "Fichtig" in Heubsch derzeit nur noch ein Platz frei ist. Vier weitere seien reserviert.

Bekenntnis gegen Windräder?

In der Diskussion forderte Ralf Neumüller aus Reuth von der Gemeinde ein klares Bekenntnis gegen den weiteren Bau von Windkraftanlagen. Bürgermeister Steinhäuser sagte dazu, dass das Thema in einer der nächsten Ratssitzungen ohnehin auf der Tagesordnung steht. In einem Antrag sei gefordert worden, dass die Gemeinde die 10h-Regelung für verbindlich erklärt.

Was es mit dem Gerücht auf sich habe, dass drei weitere Windräder bei Zultenberg geplant sind, fragte Otmar Walther. Steinhäuser sagte, er könne das Gerücht weder bestätigen noch habe er herausgefunden, wer es in die Welt gesetzt hat.

Straßenausbau gefordert

Harald Greulich forderte den Ausbau der Staatsstraße in Richtung Thurnau. Als Grund nannte er die Einkaufsmöglichkeiten in der Nachbarkommune. Auch die Einrichtung eines eigenen Dorfladens wurde diskutiert. Die Möglichkeit, einen solchen Laden im ehemaligen "Schwarzen Ross" unterzubringen und weitere Nutzungsmöglichkeiten sollen ausführlich in der aktuell in Auftrag gegebenen ISEK-Studie geprüft werden.

In seinem Rückblick hatte der Bürgermeister das Jahr 2014 als "finanziell im Großen und Ganzen erfolgreich für die Marktgemeinde" bezeichnet. Die Gewerbesteuereinnahmen lagen im Durchschnitt der vergangenen Jahre bei 2,1 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte es wegen Nachzahlungen einen Ausreißer nach oben gegeben. 2013 waren 3,2 Millionen Euro an Gewerbesteuer in den Gemeindesäckel gesprudelt. "Wenn es sich ungefähr bei zwei Millionen einpendelt, können wir zufrieden sein", so Steinhäuser.

4,2 Millionen Euro Rücklagen

Die Gemeinde verfügt über Rücklagen in Höhe von 4,2 Millionen Euro. Der Schuldenstand beträgt derzeit 518 000 Euro, das sind 207,95 Euro pro Kopf. Bei der Steuerkraft ist die Gemeinde gut aufgestellt und liegt im Landkreis Kulmbach an zweiter Stelle und in ganz Bayern auf Rang 147 von 2056 Gemeinden.