Wenn Mütter und Väter Unterstützung brauchen, sind ehrenamtliche Helfer der sozialpädagogische Familienhilfe der Kulmbacher Caritas zur Stelle. Das Projekt läuft seit drei Jahren mit großem Erfolg. Wegen der großen Nachfrage werden jetzt weitere Paten gesucht.
Wer kleine Kinder hat, braucht sich über Langeweile nicht zu beklagen. Ständig sind die Erwachsenen auf Trab, damit alles rund läuft. Alleinerziehende haben es besonders schwer, den Alltag gut zu organisieren – vor allem, wenn sie keine Oma, Tante oder Freundin in der Nähe haben, die ab und zu ein paar Betreuungsaufgaben übernimmt und schwierige Situationen zu meistern hilft.
Die sozialpädagogische Familienhilfe der Caritas bietet hier mit ehrenamtlichen Familienpaten seit mittlerweile drei Jahren flexible Hilfe an und lädt im April zu einem neuen Grundkurs für Freiwillige ein, die diese Idee tatkräftig unterstützen möchten. „Gewachsene familiäre und soziale Netzwerke sind heute nicht mehr in dem Maß vorhanden, wie sie für Familie notwendig wären“, sagt Edith Pretzer von der Familienhilfe. Gleichzeitig gebe es jedoch viele sozial engagierte Menschen, die Zeit und Energie haben, um zu helfen. Diese beiden Gruppen zusammenzubringen, ist das Ziel der Aktion.
Die Aufgabe soll Spaß machenEin Erstgespräch mit jedem Bewerber ist obligatorisch. Es hilft herauszufinden, ob er oder sie sich für die Aufgabe eignet, welche Tätigkeiten man als Pate gerne übernehmen möchte und welche auf keinen Fall. Für Edith Pretzer ist wichtig: „Die Aufgabe soll machen. Da ist es gut, wenn die Erwartungen und Grenzen klar definiert sind.“
Oft brauchen Paare oder Alleinerziehende nur eine vorübergehende Entlastung, um den Familienalltag erfolgreich zu managen. Vom Babysitten über Hausaufgabenbetreuung, Freizeitgestaltung und Sport mit Kindern bis zur Begleitung der Familie zu wichtigen Terminen bei Ärzten und Behörden gibt es viele Kleinigkeiten, mit denen die Familienpaten helfen können. Die Mutter des elf Monate alten Luca zum Beispiel wünscht sich jemanden, der ab und zu auf ihren Jüngsten aufpasst, „damit ich auch mal etwas anderes machen kann“. Auch der ältere Sohn Jonas würde sich über einen „Paten“ freuen.
Eine „Ersatz-Oma“ wäre schönDie Mutter des dreijährigen Simon wünscht sich eine zusätzliche Bezugsperson, einen Oma-Ersatz für den Jungen. Ihre eigene Mutter ist gestorben, sie selbst wohnt erst seit Kurzem in Kulmbach und hat hier keine weiteren Verwandten. Ähnlich ergeht es auch einer Mutter von zwei kleinen Mädchen. Die zweieinhalbjährige Lisa und Baby Hannah (neun Monate) halten ihre Mutter ständig auf Trab, doch die muss eine neue Arbeitsstelle finden und hat kaum noch Zeit für sich selbst.
Die Erfahrungen mit dem Familienpaten-Service sind sehr positiv. Zu den derzeit acht Familienpaten im Einsatz gehören sogar zwei Ehepaare, die die Aufgaben gemeinsam anpacken. „Die Nachfrage ist zur Zeit wieder sehr groß, wir brauchen dringend weitere Ehrenamtliche“, sagt Edith Pretzer. „Zehn Leute könnte ich sofort einsetzen.“
KontaktInteressierte erhalten nähere Informationen von Edith Pretzer beim sozialpädagogischen Dienst der Caritas in der Bauergasse, Telefon 09221/957425 (Anrufbeantworter).