Fall Vanessa: Staatsanwalt entscheidet bald

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Vanessa Koska verunglückte am 22. Juli 2014 im Himmelkroner Freibad. Die Achtjährige war offenbar unbemerkt mehrere Minuten unter Wasser gewesen. Sie starb sechs Tage später. Foto: privat
Vanessa Koska verunglückte am 22. Juli 2014 im Himmelkroner Freibad. Die Achtjährige war offenbar unbemerkt mehrere Minuten unter Wasser gewesen. Sie starb sechs Tage später. Foto: privat

Kommt es zwei Jahre nach dem Tod der achtjährigen Vanessa im Himmelkroner Freibad zu einer Anklage gegen Badeaufsicht und Kindergruppenleiterin?

Gestern war der zweite Todestag von Vanessa Koska. Sie wäre jetzt zehn Jahre alt - hätte es am 22. Juli 2014 nicht jenen tragischen Vorfall gegeben. Das Mädchen war mit einer Kindergruppe des TSV Himmelkron im Freibad gewesen, als sie plötzlich von einer Freundin leblos am Grund des Schwimmerbeckens gefunden wurde. Vanessas Gehirn war für mehrere Minuten unterversorgt, trotz Wiederbelebungsversuchen starb sie sechs Tage später im Krankenhaus.

Seither haben Polizei und Justizbehörden ermittelt. Erstes Ergebnis: Es war ein Unglücksfall, keine der Aufsichtspersonen trage Schuld daran. Die Bayreuther Staatsanwaltschaft stellte das Verfahren gegen die Dienst habende Badeaufsicht sowie zwei TSV-Betreuerinnen ein.

Vanessas Mutter Ruslana Koska beauftragte daraufhin ihren Anwalt, ein Klageerzwingungsverfahren gegen die in ihren Augen Verantwortlichen einzuleiten - und zwar wegen fahrlässiger Tötung. Das Oberlandesgericht Bamberg als nächst höhere Instanz hatte im November bekundet: Der für diesen Fall zuständige 3. Strafsenat neige aufgrund des derzeitigen Stands der Ermittlungen dazu, "den hinreichenden Tatverdacht für die Erhebung einer öffentlichen Klage zu bejahen".

In der Folge verwies das OLG die Sache zurück an die Bayreuther Strafermittlungsbehörde. Die hat mittlerweile ihre neuerlichen Untersuchungen abgeschlossen, heißt es dazu aus Bayreuth. Ob das Verfahren gegen die betroffenen Erwachsenen erneut eingestellt wird oder ob es womöglich zu einer Anklage kommt, darüber wolle man in einigen Wochen befinden.

"Ich hoffe, dass sich die Personen doch noch für ihr Fehlverhalten verantworten müssen", sagt Ruslana Koska gegenüber der BR. Sie verstehe nicht, warum auch zwei Jahre nach dem Tod ihrer Tochter Vanessa immer noch keine juristische Gerechtigkeit zuteil geworden sei. "Für mich ist eine Welt zusammengebrochen - und diese Leute machen weiter wie bisher."