Zugegeben, ich bin etwas zugeknöpft, was mein Mitteilungsbedürfnis auf Facebook betrifft. Eigene, private Beiträge posten - das will ich nicht, und auch bei Kommentaren halte ich mich zurück. Ich will eben nicht zu allem meinen Senf abgegeben.
Mir reicht es da schon, wenn ich verfolge, wie andere ihr scheinbar grenzenloses Mitteilungsbedürfnis im sozialen Netzwerk befriedigen. Leute, die ihr Abendessen fotografieren und ins Netz stellen, Kneipen- und Stadionbesuche posten, jeden noch so peinlichen Schritt im eigenen Leben dokumentieren. "Geht's noch?", frage ich und wundere mich, wie das soziale Zusammenleben im 21. Jahrhundert funktioniert. Zugegeben: Auch ich bin manchmal mitteilungsbedürftig. Ich teile mich Freunden aber in den allermeisten Fällen noch über das Telefon oder im Vier-Augen-Gespräch mit. Denn ich glaube nicht, dass mein Mist die ganze Welt interessiert.