Eisbahn in Kulmbach ist noch defekt

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Ein Teil der bereits aufgebrachten Eisfläche ist wieder abgetaut. Schuld sind Luftpolster unter bröckelndem Beton. Foto: Jochen Nützel
Ein Teil der bereits aufgebrachten Eisfläche ist wieder abgetaut. Schuld sind Luftpolster unter bröckelndem Beton. Foto: Jochen Nützel
 

Weil sich unter dem Beton für die Kulmbacher Eisbahn Luftpolster gebildet haben, funktioniert die Technik nicht. Jetzt muss zunächst ein Teilbereich der Fläche saniert werden, sagen die zuständigen Stadtwerke.

Wer sich angesichts der inzwischen winterlichen Temperaturen auf Schlittschuhlaufen in Kulmbach freut, muss sich derzeit noch vertrösten lassen. Die Stadtwerke, sagt deren Leiter Stephan Pröschold, sind nämlich gerade dabei, einen Teilbereich der Eisbahn zu sanieren.
Üblicherweise beginnt schon Anfang November die Eislauf-Saison. Dann nämlich schirmt der Burgberg die Fläche vor der Sonne ab, zudem sind in aller Regel die Temperaturen niedrig genug. "Das war aber heuer nicht so, es war noch viel zu warm", blickt Pröschold zurück. Als dann endlich die Eisschicht aufgebracht war, musste man allerdings feststellen, dass auf einer Fläche von rund 100 Quadratmetern die glitzernde Pracht wieder abgetaut war.

Luftpolster als Ursache

Die Eisbahn ist 1977 erstmals in Betrieb gegangen. So alt ist der Beton dort.
Grund für das ungewollte Abtauen waren nun Schäden in dieser Betonfläche über den Kühlleitungen. Dadurch bilden sich Luftpolster. "Und deshalb kann die Kälte dann nicht richtig übertragen werden", betont Stephan Pröschold. "Die Folge: Das Eis schmilzt".
Das Problem dabei: "Wir sehen das aber erst dann, wenn das Eis drauf ist. Denn andernfalls müssten wir vorher ja die Betonfläche auffräsen", bittet der Leiter der Stadtwerke all diejenigen um Verständnis, die jetzt fragen, warum man den Defekt nicht vorher entdeckt hat.

Eis braucht eine Woche

Eine Komplettsanierung der Fläche scheidet angesichts der Kosten aus. Dafür müssten rund 900 000 Euro aufgebracht werden. Aktuell investiert werden für die Ausbesserungsarbeiten immerhin 25 000 Euro, zudem werden dort auch die Kühlleitungen mit überprüft.
Bis Mitte nächster Woche will man damit fertig sein. Dann dauert es etwa sieben Tage, bis das Eis genutzt werden kann. In der zweiten Dezemberwoche soll dann die Eisbahn den Besuchern zur Verfügung stehen, hofft Pröschold. Allerdings kann es auch danach noch zu spontanem Abtauen kommen, wenn weitere Schäden entstehen. Dann müssten die Stadtwerke flexibel reagieren.
Auch wenn die Eislaufsaison in dem Jahr deutlich später beginnt, wird sie Ende Februar beendet sein. Dies sieht jedenfalls ein Stadtratsbeschluss vor, denn die langsam steigenden Temperaturen würden die Energiekosten für das Kühlen zu sehr in die Höhe schnellen lassen. Für die Stadtwerke ist das Sicherstellen des winterlichen Freizeitvergnügens ohnehin ein Draufzahlgeschäft. 246 000 Euro an Ausgaben stehen nämlich nur rund 30 000 Euro an Einnahmen gegenüber.
Zudem bezweifelt der Stadtwerke-Leiter, dass angesichts des langsam beginnenden Frühlings im März das Interesse am Eislaufen noch soweit anhält.

2009 war Maschine defekt

Später begonnen hatte die Eislauf-Saison übrigens schon einmal. Im Jahr 2009 musste wegen eines Schadens an der Kältemaschine die Eröffnung ebenfalls auf Anfang Dezember verschoben werden.
Trotz einer Generalüberholung im Februar und regelmäßig durchgeführter Wartungen war an dem zur Eis-Erzeugung eingesetzten Schraubenverdichter ein Totalschaden aufgetreten, der die Neuanschaffung dieser Anlage notwendig gemacht hatte. Dafür wurden damals bereits insgesamt rund 50 000 Euro investiert.