Eine Kulmbacher Industriebrache verschwindet

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Die Gebäude der früheren Weberei Häßler in der E.-C.-Baumann-Straße 2b werden abgebrochen. Dort entstehen der neue Zustellstützpunkt der Post, die in der Heinrich-von-Stephan-Straße auszieht, und ein Prüf- und Gutachtenzentrum der Dekra. Foto: Stephan Tiroch
Die Gebäude der früheren Weberei Häßler in der E.-C.-Baumann-Straße 2b werden abgebrochen. Dort entstehen der neue Zustellstützpunkt der Post, die in der Heinrich-von-Stephan-Straße auszieht, und ein Prüf- und Gutachtenzentrum der Dekra. Foto: Stephan Tiroch
Die Weberei Häßler zu ihren Glanzzeiten in den sechziger Jahren. Die architektionisch ansprechende Gebäudefront ist bereits vor Jahren abgerissen worden, als die ATU-Filiale gebaut worden ist. Jetzt steht nur noch der rückwärtige Gebäudeteil, der für den Post/Dekra-Neubau weichen muss. Foto: Archiv Erich Olbrich
Die Weberei Häßler zu ihren Glanzzeiten in den sechziger Jahren. Die architektionisch ansprechende Gebäudefront ist bereits vor Jahren abgerissen worden, als die ATU-Filiale gebaut worden ist. Jetzt steht nur noch der rückwärtige Gebäudeteil, der für den Post/Dekra-Neubau weichen muss. Foto: Archiv Erich Olbrich
 

In der E.-C.-Baumann-Straße 2b werden die Gebäude der früheren Weberei Häßler abgebrochen. Dort arbeiten künftig Postzusteller und Prüfingenieure der Dekra.

Seit vor zirka 20 Jahren die Webstühle abgebaut worden sind, stehen die Hallen der früheren Weberei Häßler leer. Grundstück und Gebäude in der E.-C.-Baumann-Straße 2b gammeln vor sich hin. Doch die Zeiten des Stillstands sind jetzt vorbei: Der Stadtrat hat am Donnerstag eine Bebauungsplanänderung für das Gebiet beschlossen, so dass der Investor - die Firma ECS Exclusive Car Service GmbH Nürnberg - loslegen kann.

Auf dem Grundstück, das sich an die ATU-Filiale anschließt, werden zunächst die Überbleibsel des einstigen Textilbetriebs abgebrochen. Da der Stadtrat auch bereits den Bauantrag genehmigt hat, kann anschließend sofort der Neubau in Angriff genommen werden.

Einer der beiden neuen Mieter ist die Deutsche Post AG, die mit ihrem Zustellstützpunkt in der Heinrich-von-Stephan-Straße auszieht und ihre Postzusteller hier unterbringen wird.
Der zuständige Abteilungsleiter für die Postzustellung in der Post-Niederlassung Bayreuth, Reimund Stenglein, bestätigt, dass der Umzug im nächsten Jahr erfolgen soll: "Genaueres kann ich im Moment noch nicht sagen." Für die Kunden habe dies keine Auswirkungen: "Der Schalter und die Filiale der Postbank bleiben wie bisher in der Innenstadt."

Die Post räumt nach seinen Worten den Teil des ehemaligen Postamts, der der Bayreuther Immobilienfirma Krause gehört. "Wir sind dort Mieter, und der Vermieter hat uns gekündigt, weil er andere Pläne mit dem Gebäude hat", so Stenglein. Am Zustellstützpunkt in der E.-C.-Baumann-Straße werden zirka 50 Beschäftigte arbeiten.
Offen ist, was aus dem Gebäude in der Heinrich-von-Stephan-Straße wird. Firmenchef Harry Krause ist gestern nicht erreichbar gewesen.

Zweiter Mieter in der E.-C.-Baumann-Straße ist der Deutscher Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein, kurz Dekra, der mit 28 000 Mitarbeitern weltweit eine der größten Prüforganisationen ist. "Wir planen, in Kulmbach einen neuen Standort zu eröffnen", erklärt Wolfgang Sigloch von der Pressestelle der Dekra-Zentrale in Stuttgart. "Es wird eine Prüfstation für Kraftfahrzeuge, wo man unter anderem die Hauptunter suchung durchführen lassen kann." Über den Zeitpunkt der Eröffnung und die Zahl der Prüfingenieure, die in Kulmbach tätig sein werden, könne er, so Sigloch, noch keine Angaben machen.