Wer es einmal probiert hat, möchte es immer wieder erleben: beobachten, wie aus einer Handvoll Samen ein ganzer Garten heranwächst.
Den Pflanzen bei der Entwicklung vom zarten Keimling bis zur reifen Frucht zusehen, ist faszinierend. Ein Wunder, über das ich immer neu staunen kann.
Während der beiden Pandemie-Jahre haben sich wieder mehr Menschen Zeit für diese Erfahrung genommen, Beete angelegt, sich über prächtige Salatköpfe und knackige Radieschen gefreut. Ein Stück Lebensqualität. Für manchen auch ein Stück Unabhängigkeit.
Für die meisten von uns ist Gärtnern freilich nur ein Hobby. Wir müssen unser Essen ja nicht selbst anbauen - auch jetzt nicht, wo mancher wegen des Krieges in der Ukraine anfängt, Lebensmittel zu horten. Was, nebenbei bemerkt, weder nötig noch sinnvoll ist, weil es ohne Not Engpässe produziert..
Für Hobbygärtner geht es in erster Linie um das gute Gefühl, Selbstgezogenes essen zu können, das wir besonders schätzen, weil wir Zeit und Arbeit dafür investiert haben.
Ein Selbstversorger-Garten ist aber weit mehr als eine Gemüsetheke vor der Haustür. Er ist eine schöne und sinnvolle Beschäftigung. Uns Gärtnerinnen und Gärtnern ist nie langweilig, wir sind an der frischen Luft, haben viel Bewegung, bekommen dabei viel Energie.
Ganz nebenbei ist ein gepflegter Gemüsegarten auch etwas fürs Auge, vor allem in Kombination mit Blumen, die Bestäuber-Insekten anlocken, und Kräutern, die herrlich duften. Manchmal setze ich mich mit der Kaffeetasse in der Hand mittenrein, um dieses Stückchen vom Paradies zu genießen.