Ein Stück Verantwortung für die Natur

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Baumschnittkurs des Gartenbau-Kreisverbands mit Landschaftsgärtner Jürgen Pflaum
Baumschnittkurs des Gartenbau-Kreisverbands mit Landschaftsgärtner Jürgen Pflaum
Dagmar Besand

Eigentum verpflichtet - auch und erst recht, wenn es ein Stück Natur ist, das einem gehört.

Die Gestaltung des Gartens ist Geschmackssache. Der eine mag es wild, der andere streng formal. Aber wenn man ein Stück Land besitzt, ist man auch zu einem guten Teil verantwortlich für die Natur.

Das wurde mir als Teilnehmerin des Gartenpflegekurses des Gartenbau-Kreisverbands wieder einmal neu bewusst. Landschaftsgärtner Jürgen Pfla um lehrte uns nicht nur, wie man Obstbäume schneidet, sondern er ermunterte uns auch, diese besondere Verantwortung anzunehmen.

Im Grunde ist das auch gar nicht so schwer: Sich von übertriebener Ordnungsliebe verabschieden und die Natur einfach mal machen lassen - das reicht schon und ist null Aufwand. Kein noch so kunstvolles Insektenhotel kann einen Totholzhaufen im Gebüsch, eine schützende Laubschicht auf dem Beet oder eine ungestört wachsende Hecke ersetzen.

Der Supergau im Ökosystem Garten ist der Pflegeleicht-Trend: Folie auf den Gartenboden, damit dort garantiert nichts mehr wächst, mit Kies zuschütten, eine paar Zwergkoniferen dazwischen - wer so was macht, hasst offensichtlich die Natur. Und wo permanent der Mähroboter über den wildkrautfreien Rasen rumpelt, gibt es keine Insekten, keine Vögel, keine ökologische Vielfalt - und keine Befruchtung von Bäumen und Blumen.

Was würden uns perfekt geschnittene Obstgehölze nutzen, wenn die Blüten im Frühjahr nicht bestäubt würden?

Ganz abgesehen davon: Ein bisschen wild sieht doch viel schöner aus - eben natürlich.

Wer einen Putzfimmel hat, lebt den am besten in Küche und Bad aus und lässt die Natur in Ruhe.